Szene aus dem Spiel gegen HSV Grimmen
Das Spiel des Banzkower SV gegen den aktuellen Tabellenzweiten aus Grimmen war das erwartet brisante Spitzenspiel in der Handball-Oberliga der Männer. Über 200 Zuschauer, darunter ca. 30 Schlachtenbummler des HSV, wollten sich diese Partie nicht entgehen lassen und erlebten eine wahre Achterbahnfahrt. Alles was solch ein Spiel ausmacht, war vorhanden: Schöne Tore, Spannung, Kampf und Dramatik bis zur letzten Sekunde. Leider mit unglücklichem Ausgang für den BSV.
Die Begegnung wurde in der ausverkauften Sporthalle Leezen pünktlich um 18 Uhr angepfiffen und sofort merkte man, dass dies ein ganz schweres Spiel werden würde. Die Gäste aus Grimmen waren direkt auf Betriebstemperatur und gingen mit 1:0 in Führung. Zwar glichen die Banzkower zum 1:1 aus, hatten im weiteren Verlauf aber ihre Schwierigkeiten. So lag man in der 7. Minute bereits mit drei Toren im Hintertreffen (1:4). Für die Hausherren in dieser Saison aber nichts ungewöhnliches, da besonders die Anfangsphase nicht zu den Stärken der Lewitzer zählt. Dementsprechend ruhig blieb man und fand mit zunehmender Spieldauer zurück in die Partie. Die Abwehr des Gastgebers stand jetzt wesentlich sicherer und im Angriff wurden die einfachen Tore erzielt. Nach 15 Minuten erzielte man den verdienten Ausgleich (7:7) und spielte sich in einen wahren Rausch. Logische Konsequenz war die erste Führung (8:7), die wenig später auf 12:10 ausgebaut wurde. Die Banzkower legten jetzt noch eine Schippe drauf und erzielten drei Tore in Folge. Es passte einfach alles zusammen. Nach dreißig gespielten Minuten stand es plötzlich 15:10 und die Lewitzer hatten die Grimmener zu diesem Zeitpunkt gut im Griff.
In der Halbzeitansprache wurde hauptsächlich darauf hingewiesen, dort weiter zu machen, wo man gerade aufgehört hatte. Besonders die Abwehr der Banzkower machte den Gästen zu schaffen und sollte weiter so stabil stehen, wie noch in der ersten Halbzeit.
Diese Worte nahmen sich die Lewitzer zu Herzen und erhöhten auf 16:10. Nach 38. Minuten führten die Hausherren sogar mit 18:11 und hatten die Chance, weiter nachzulegen. Dies gelang nicht und die Grimmener verkürzten auf 13:18 (42. Minute). Der Gastgeber erhöhte zwar auf 19:13, doch urplötzlich steckte im Banzkower Spiel der Wurm drin. Ob es daran lag, dass man über die hohe Führung und den möglichen Sieg gegen den Favoriten überrascht war? Auf jeden Fall sorgte ein kollektiver sowie abrupter Blackout dafür, dass die Gäste auf zwei Tore herankamen (19:17). Das Spiel war jetzt wieder völlig offen und wenig später erzielten die Grimmener den 20:20-Ausgleich (50. Minute). Kurz darauf ging der Tabellenzweite sogar in Führung (20:21). Jetzt entwickelte sich ein wahrer Krimi. Die Banzkower glichen in der 52. Minute zum 22:22 aus und die Zuschauer hielt es nicht mehr auf den Sitzen. Allerdings unterliefen den Lewitzern in dieser Phase zu viele Fehler und so lag man in der 55. Minute eigentlich aussichtslos mit 22:26 in Rückstand. Doch die Hausherren gaben noch einmal alles und kämpften sich wieder auf ein Tor heran. Eine Minute vor Schluss stand es 25:26 und die Banzkower erkämpften sich den Ball und damit die Chance auf einen Punkt. Doch wieder machte ein Konzentrationsfehler bzw. die Nerven ein Strich durch die Rechnung und die Gäste kamen unnötig in Ballbesitz. Der Grimmener Wurfversuch konnte jedoch geblockt werden und so bekam man 20 Sekunden vor Schluss abermals die Möglichkeit zum Ausgleich. Die Spannung war auf dem Siedepunkt. Die Banzkower versuchten alles. Der erste Wurf konnte geblockt werden und es gab gleichzeitig Freiwurf. Jetzt waren noch vier Sekunden zu spielen. Auch der zweite Versuch blieb in der Abwehr hängen und es gab abermals Freiwurf. Dieses Mal direkt, da die Zeit abgelaufen war. Doch auch die letzte Möglichkeit führte nicht mehr zum erhofften Punkt.
Nach dem Spiel sah man ausschließlich enttäuschte Gesichter auf Seiten der Banzkower, die bei etwas mehr Cleverness und Glauben an die eigene Stärke, sicherlich hätten gewinnen können. Beim zwischenzeitlichem 18:11 sah es fast danach aus, jedoch verpasste man es, entscheidend nachzulegen. Das war sicherlich einer der entscheidenden Knackpunkte im Spiel. Man hat aber auch gesehen, dass die Mannschaft an guten Tagen mit den Teams aus der Spitzengruppe mithalten kann. Die nächste Gelegenheit, dies unter Beweis zu stellen, lässt mit Post Schwerin nicht lange auf sich warten. Im Moment kann die Devise aber nur lauten: Das Spiel gegen Grimmen so schnell wie möglich abharken und sich auf die nächste schwere Begegnung gegen den Tabellenersten vorbereiten.
Gores, Stenzel – Strauß 6, Seider 3, D. Wach 8/1, Rachow 4, Wolff 1, Hendel, Dose 3, Kröger, Zapp, Neumann