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DHB-Frauen hoffen auf EM-Überraschung
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Ein Sieg im Abschlusstest hat das Selbstvertrauen gestärkt, die letzte Ungewissheit vor der Europameisterschaft jedoch nicht beseitigt: Frei nach dem Werbe-Slogan 'Entdecke die Möglichkeiten' reisen die deutschen Handball-Frauen nach Schweden.
Neun Jahre nach dem letzten Medaillengewinn hofft die DHB-Auswahl wieder auf einen großen Coup. 'Wir gehen guten Mutes und ohne Selbstzweifel in das EM-Turnier. Wir suchen die Herausforderung. Wenn wir an die spielerische Qualität von St. Petersburg anknüpfen, ist diese Mannschaft für eine Überraschung gut', erklärte Bundestrainer Armin Emrich im Rückblick auf den 6. Platz bei der WM im Vorjahr. Eine Prognose aber wollte er nicht abgeben: 'Ich wage nicht, mich aus dem Fenster zu lehnen und eine Platzierung vorzugeben.'
Beim 30:27-Erfolg in Elsenfeld gegen Spanien zeigte sich die deutsche Mannschaft zwar gegenüber dem 31:31 am Vortag gegen die Ibererinnen und dem letzten Platz beim Turnier in Norwegen eine Woche zuvor verbessert. Die Leistungsschwankungen aber konnte der Arbeitssieg nur unzureichend überdecken. 'Wir könnten besser in Schuss sein', befand denn auch Nadine Krause. Die Rückraumspielerin aus Leverkusen absolvierte in Elsenfeld ihr 100. Länderspiel und warf sowohl am Samstag als auch am Freitag in Darmstadt jeweils sieben Tore. 'Das war ein schönes Gefühl, das 100. Länderspiel zu bestreiten. Aber ich war nicht zufrieden, weil ich zu viel verworfen habe', bekannte die 24-jährige 'Handballerin des Jahres'.
Überhaupt krankte das deutsche Spiel zuletzt an der Chancenverwertung. 'Im Abschluss haben wir noch Reserven', urteilte die Leipziger Rückraumspielerin Nora Reiche und forderte: 'Wir müssen uns besser konzentrieren.' Zudem war nicht zu übersehen, dass die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) weniger eingespielt ist als im Vorjahr. Zum einen fehlte eine Woche Vorbereitungszeit, zum anderen hatten zahlreiche Leistungsträger Verletzungspausen zu überstehen. So waren Krause (Ellenbogen) und Reiche (Sprunggelenk) zeitweise außer Gefecht gesetzt. Die Leverkusener Torhüterinnen Clara Woltering (Mittelhandbruch) und Sabine Englert (Knochenabsplitterung am Daumen) sowie Linksaußen Nadine Härdter (Daumenbruch) sind erst kurz vor EM-Beginn in die Nationalmannschaft zurückgekehrt.
So bewegte sich die Abwehr noch etwas träge, im Angriff fehlten Ordnung und blindes Verstehen. 'Es lief noch nicht alles so rund wie es für eine offensive Abwehr nötig ist', bemängelte Emrich. Auch plagt ihn vor dem Auftaktspiel in der Vorrundengruppe B am Donnerstag in Göteborg gegen Polen noch die Frage, wer Nadine Krause im linken Rückraum entlasten soll. Trotzdem ist ihm nicht bange, weil er auf eine weitere Steigerung mit Beginn der Europameisterschaft vertraut. 'Ich freue mich auf diese EM und traue der Mannschaft ein gutes Turnier zu. Wir müssen daran anknüpfen, was wir in St. Petersburg bewegt haben. Wenn wir das wiederholen oder sogar verbessern, ist das Turnier ein Erfolg', sagte Emrich.
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THW besiegt in Champions League Chambery
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Der THW Kiel steht mit einem Bein im Viertelfinale der Champions League. Im Achtelfinal-Hinspiel beim französischen Vizemeister Chambery Savoie HB siegten die Norddeutschen mit 39:33 (19:14).
Obwohl THW-Trainer Noka Serdarusic vor 3500 Zuschauern in der Olympiahalle von Albertville einige Leistungsträger nicht zur Verfügung standen, war der Erfolg nie in Gefahr. Das Rückspiel am 7. Dezember dürfte für die 'Zebras' zu einem leichten Gang werden.
Bereits Mitte der ersten Halbzeit setzten sich die Kieler, bei denen Hendrik Lundström auf der zentralen und Stefan Lövgren auf der linken Rückraumposition spielten, von ihrem Gegner ab. Zur Halbzeit stand schon eine komfortable Fünf-Tore-Führung zu Buche. Auch nach dem Wechsel bestimmten die Kieler die Partie. Über 30:23 (46.) und 32:27 (51.) kamen sie zu einem vollauf verdienten 39:33-Erfolg. Die besten Torschützen beim THW waren Stefan Lövgren (8/4) und Hendrik Lundström (6/1).
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Lemgo gegen Dünkirchen im EHF-Pokal ausgeschieden
Titelverteidiger TBV Lemgo hat das Viertelfinale des EHF-Pokals verpasst. Der Handball-Bundesligist bezwang zwar den französischen Vertreter Dünkirchen HB im Achtelfinal- Rückspiel mit 31:27 (14:16), konnte die 30:35-Niederlage aus dem Hinspiel aber nicht wettmachen.
Vor 2358 Zuschauern in Lemgo leisteten sich die Hausherren vor allem im ersten Durchgang zu viele Fehlwürfe. Dünkirchen fand schneller seinen Rhythmus und ging mit einer 16:14-Führung in die Pause. Nach dem Seitenwechsel intensivierte Lemgo aber seine Bemühungen und forcierte mit einer Energieleistung die Aufholjagd. Die Mannschaft von Trainer Volker Mudrow ging in der letzten Spielminute erstmals mit vier Toren in Führung, doch Dünkirchen hielt in der hektischen Schlussphase dagegen und erreichte dank des deutlicheren Erfolges aus dem Hinspiel die nächste Runde. Lemgo konnte den Ausfall des verletzten Nationalspielers Florian Kehrmann nicht kompensieren und hatte in Filip Jicha sowie Logi Geirsson, die jeweils sieben Tore erzielte, seine besten Werfer.
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Gummersbach verliert - Magdeburg und HSV siegen
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Handball-Bundesligist VfL Gummersbach hat im Kampf um die Tabellenspitze einen empfindlichen Dämpfer hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason unterlag nach einer desolaten Leistung im Spitzenspiel bei der HSG Nordhorn 31:42 (17:23).
Nach dieser Niederlage rutschten die Gummerbacher in der Tabelle auf Rang sechs ab. Nordhorn rangiert dank des elften Saisonsieges nun auf Position zwei. Auch der SC Magdeburg setzte seine Erfolgsserie fort. Die Bördeländer siegten dank einer Leistungssteigerung nach der Pause beim Wilhelmshavener HV mit 33:29 (15:16) und verbesserten sich auf Platz vier.
Pokalsieger HSV Hamburg hatte zwar gegen TuS N-Lübbecke einige Anlaufschwierigkeiten, gewann dann aber angeführt vom treffsicheren Kyung-Shin Yoon (9/5) in der heimischen Color Line Arena souverän mit 38:27 (21:17). Die SG Kronau/Östringen musste dagegen drei Tage vor dem Achtelfinal-Rückspiel des EHF-Pokals gegen Magdeburg eine bittere Auswärtsschlappe hinnehmen. Trotz der zehn Tore von Nationalspieler Oleg Velyky zog Kronau bei FA Göppingen knapp 30:31 (15:16) den Kürzeren. Nationalspieler Andrej Klimovets (58.) sah bei den Gästen nach drei Zeitstrafen die Rote Karte. Auch Göppingens Dragos-Nicolae Oprea (57.) musste nach drei Hinausstellungen mit Rot vom Feld.
Bei den Gummersbachern ließ vor allem die Defensive zu wünschen übrig. Allein vor der Pause kassierte der VfL 23 Gegentreffer. Auch im zweiten Durchgang, in dem der Nordhorner Daniel Kubes (45.) nach drei Zeitstrafen disqualifiziert wurde, konnte sich Gummersbach nicht steigern und verlor auch in dieser Höhe verdient.
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Weltmeisterschafts-Pokal wird in Kiel gezeigt
Der Weltmeisterschafts-Pokal wird am 13. Dezember beim Handball-Länderspiel zwischen Deutschland und Schweden in der Kieler Ostseehalle vorgestellt.
Bevor der neue Weltmeister die Trophäe am 4. Februar 2007 in der Kölnarena in Empfang nimmt, präsentieren Hassan Moustafa, der Präsident des Weltverbandes IHF, und sechs Kinder das Original der Öffentlichkeit und den Medien.
Nicht nur das Gewicht von 30 Kilogramm macht die Trophäe einzigartig, auch die außergewöhnliche Gestaltung der Bronze-Skulptur sorgt für Aufsehen. Der Pokal wurde in Spanien entworfen und gefertigt. 1972 wurde er von Alberto de San Roman, ehemaliger Vizepräsident der IHF, gestiftet. In Deutschland war er zum letzten Mal während der Handball-Weltmeisterschaft 1982.
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Europapokal: Schwere Brocken für Bundesligisten
Schwer, aber lösbar: Die deutschen Teams im Handball-Europapokal haben die Auslosung für das Viertelfinale mit Gelassenheit zur Kenntnis genommen.
Meister THW Kiel muss sich dabei mit dem ungarischen Spitzenclub MKB Veszprem auseinander setzen, tritt ebenso zuerst auswärts an wie der VfL Gummersbach bei CBM Valladolid in Spanien. Ihr Traumlos erwischte die SG Flensburg-Handewitt, die auf den FC Barcelona trifft und dabei zunächst Heimvorteil genießt. Ebenfalls zuerst vor eigenem Publikum spielen Pokalsieger HSV Hamburg gegen Portowick Juschni aus der Ukraine und der SC Magdeburg im EHF-Pokal gegen den FC Kopenhagen. Als Spieltermine wurden der 23./24. Februar und der 3./4. März 2007 vom europäischen Verband festgelegt.
'Wer die Champions League gewinnen will, muss jeden Gegner schlagen. Veszprem ist eine sehr gute und vor allem heimstarke Mannschaft mit starken Spielern wie Peric, Perez und Larasow', kommentierte THW-Manager Uwe Schwenker das Los Veszprem. Ihm war wichtig, dass Rückspiel zu Hause zu haben. Schwenker hofft nun, dass der Kader verletzungsfrei bleibt. 'Schließlich findet das Hinspiel schon drei Wochen nach der WM statt', sagte Schwenker.
Beim VfL Gummersbach frohlockte Manager Stefan Hecker: 'Es hätte schlimmer kommen können. Wir spielen zuerst auswärts, das ist immer eine gute Sache', sagte Hecker, der bereits überlegt, das Rückspiel in der großen Kölnarena auszutragen. 'Wir haben gute Chancen, die nächste Runde zu erreichen', fügte er hinzu.
'Barcelona war unser favorisiertes Los', sagte Zita Newerla, die Sprecherin der SG Flensburg-Handewitt. Barcelona hat den Glanz der vergangenen Jahre etwas verloren. Deshalb ist man bei den Norddeutschen auch glücklich. 'Die Alternative war Ciudad Real und wir sind froh, dass wir ihnen aus dem Weg gegangen sind', betonte Newerla.
In Hamburg haderte man dagegen mit dem doch eher unbekannten Gegner Juschni. 'Ich hätte gern das entscheidende Spiel zu Hause gehabt', meinte Trainer Martin Schwalb, der nichts von einem leichten Los wissen wollte. 'Im Viertelfinale sind alles schwere Gegner, da zählen keine Namen', erklärte der Coach.
'Ein interessantes Los. Die Dänen sind immer für eine Überraschung gut und spielen einen schnellen, variablen Handball. Aber wir sind auch gut drauf und wollen ins Halbfinale', sagte Magdeburgs Trainer Bogdan Wenta, der es bedauerte, zuerst zu Hause spielen zu müssen. 'In dieser Runde sind alle gleich stark, da war es egal, auf wem wir treffen. Unterschätzen darf man Kopenhagen keinesfalls', meinte Kapitän Steffen Srt.detiebler. Auf jeden Fall gibt es ein Wiedersehen mit Arnor Atlason. Der Isländer war vor der Saison nach Dänemark gewechselt und steht jetzt in einem Rechtsstreit mit dem SCM. Dabei geht es um einen angeblichen 'Differenzschaden' von 35 000 Euro, die Atlason einklagt.
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Deutsche Handball-Frauen im EM-Halbfinale
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Die deutschen Handball-Frauen haben das Halbfinale bei der EM in Schweden erreicht. Das Team von Trainer Armin Emrich schlug in Göteborg Mazedonien mit 23:20 (10:10) und schaffte damit das beste Ergebnis seit dem dritten Platz bei der WM 1997.
Mit neun Treffern hatte Rekord-Torjägerin Grit Jurack in Göteborg wesentlichen Anteil am entscheidenden 23:20 (10:10)-Erfolg über Mazedonien. Mit 8:2 Punkten kann die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) nicht mehr vom zweiten Platz in der Hauptrundengruppe 1 verdrängt werden. Im Semifinale trifft die deutsche Mannschaft in Stockholm voraussichtlich auf auf Weltmeister Russland.
'Seit der Fußball-WM und dem Sommermärchen haben wir intern von unserem Wintermärchen geträumt. Das sind Glücksmomente einer Mannschaft. Wir ruhen uns jetzt nicht auf den Lorbeeren aus, sondern fahren mit Stolz nach Stockholm und wollen mehr', sagte Bundestrainer Armin Emrich. Und Spielmacherin Maren Baumbach meinte: 'Das ist eine riesige Vorfreude auf das Halbfinale und ein unglaubliches Gefühl.' Grit Jurack fügte an: 'Das wurde mal Zeit. Obwohl die Nerven geflattert haben, sind sie nicht weggeflogen.'
Im anschließenden Duell zwischen Titelverteidiger Norwegen und dem WM-Dritten Ungarn fiel die Entscheidung um den Gruppensieg. Durch den Halbfinal-Einzug haben sich die deutschen Frauen bereits vorzeitig für die WM 2007 in Frankreich und die EM 2008 in Mazedonien qualifiziert. 'Als ich das gehört habe, bin ich sofort in die Kabine und musste alle in den Arm nehmen. Das wird mir jetzt erst bewusst', sagte Emrich.
In der von Kampf und Krampf geprägten Partie vor 1263 Zuschauern im Scandinavium fand die DHB-Auswahl selten zu ihrem flüssigen Kombinationsspiel. Ausgerechnet in ihrem Hauptrundengruppen-Finale mussten die deutschen Handball-Frauen einen personellen Rückschlag verkraften. Wegen eines entzündeten Gelenkes am linken großen Zeh konnte Kreisläuferin Anja Althaus (Trier) einen Tag nach ihrem 100. Länderspiel nicht mitspielen und humpelte an Krücken durch die Halle.
Von Beginn an fehlte es den deutschen Spielerinnen an Esprit. Sie ließen sich vom trägen Spiel der unbequemen Mazedonierinnen anstecken. Bis zum 3:4 (8.) lag die DHB-Auswahl in Rückstand. Danach sorgten Grit Jurack (Viborg) mit zwei Siebenmetertoren und Steffi Melbeck (Buxtehude) mit einem Treffer für eine 6:4-Führung (12.). Dennoch gelang es der Mannschaft nicht, die Verkrampfung in ihrem Spiel zu lösen.
Während die Abwehr aufmerksam und dynamisch zu Werke ging, vergab der WM-Sechste im Angriff wie schon in den Vorbereitungsspielen zu viele Chancen. So reichte auch ein 10:8-Vorteil (24.) nicht, um mit einem Vorsprung in die Pause zu gehen.
Auch in der zweiten Halbzeit blieb die Partie zunächst auf einem schwachen Niveau. Die Mazedonierinnen spielten am Rande ihrer begrenzten Möglichkeiten und die deutschen Spielerinnen ließen selbst beste Torchancen ungenutzt. Dank eines Zwischenspurts mit drei Treffern der erstarkten Grit Jurack setzte sich der EM-Fünfte beim 15:12 (38.) erstmals mit drei Toren ab. Mit ihrem dritten Treffer im Spiel erhöhte WM-Torschützenkönigin Nadine Krause (Leverkusen) auf 21:16 (51.) und sorgte damit für die Vorentscheidung.
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Handball-Frauen bei EM auf den Spuren der Männer
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Die Teilnahme an der EM und der WM ist gesichert, nun locken die erste Medaille seit WM-Bronze 1997 und als Krönung die mögliche Olympia-Qualifikation: Vier Jahre nach den Männern greifen auch die deutschen Handball-Frauen in Stockholm nach einer EM-Medaille.
Fünf Siege in sechs Spielen haben der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) die Furcht vor Weltmeister Russland als Gegner im Halbfinale im Globen-Komplex genommen.
'Erst kommt das Halbfinale. Das wollen wir gewinnen. Da denkt niemand an die Olympia-Qualifikation', sagte Bundestrainer Armin Emrich nach dem mühsamen 23:20-Erfolg gegen Mazedonien. Nur der Europameister sichert sich den ersten Platz bei den Olympischen Spielen 2008.
Im anderen Halbfinale treffen Titelverteidiger Norwegen und Frankreich aufeinander. 'Ich habe schon so viele Spiele gespielt, aber noch nie ein Finale. Ich würde so gerne noch mal gegen Norwegen spielen', meinte Torjägerin Grit Jurack und wünschte sich eine Revanche gegen die Skandinavierinnen für die 22:27-Niederlage aus der Vorrunde. Doch ist der Champions-League-Siegerin vom dänischen Top-Club Viborg HK auch klar, dass in Weltmeister Russland der wohl dickste Brocken noch bevorsteht. 'Die werden uns nicht unterschätzen. Das wird eine Abwehrschlacht. Aber die haben genauso viele Spiele hinter sich wie wir', meinte die 29 Jahre alte Mannschaftskapitänin. Zuletzt hat eine deutsche Frauen-Auswahl 1994 in einem EM-Finale gestanden und gegen Norwegen verloren.
In ihrer Rolle des David gegen Goliath fühlen sich die Spielerinnen um Jurack wohl. 'Es ist egal, wer kommt. Wir sind gut drauf und haben nichts mehr zu verlieren', sagte Spielmacherin Maren Baumbach (Trier). 'Ich habe schon vor zwei Monaten zu Norwegens Trainerin Marit Breivik gesagt: Das Finale ist Norwegen gegen Deutschland', behauptete Delegationsleiter Reiner Witte und dachte auch an die Olympischen Spiele: 'Eigentlich wollen alle gern nach Peking.'
Das Erreichen des Halbfinales durch den Sieg gegen Mazedonien war jedoch ein hartes Stück Arbeit. 'Es spricht für die Mannschaft, dass sie so ein Gurken-Spiel abliefern und trotzdem gewinnen kann', bilanzierte Emrich zufrieden. 'Wir haben uns ins Ziel gerettet. Ich hoffe, dass jetzt noch gute Spiele kommen', erklärte Grit Jurack.
Das beste EM-Resultat seit dem vierten Platz vor zehn Jahren hat die DHB-Auswahl noch mit einer kleinen Party im Mannschaftshotel gefeiert. 'Klar können die Mädels ein Glas Sekt trinken', meinte Emrich. Zuvor hatte DHB-Vizepräsident Witte die Spielerinnen zu McDonalds eingeladen und dadurch riesige Begeisterung ausgelöst. Damit stand das Frauen-Team in bester Tradition mit den Männern, die sich 2002 ebenfalls am Fast Food erfreut hatten und anschließend die Silbermedaille gewannen. 'Wenn sich so der Kreis schließt, ist es umso besser', bekannte Witte.
Doch viel Zeit zum Feiern blieb nicht. Denn am Mittag des Tages vor dem Russland-Spiel hob die Charter-Maschine von Göteborg nach Stockholm ab, wo am Abend schon wieder ein Training auf dem Programm stand. 'Packen, entspannen, telefonieren, abhängen', hatte Grit Jurack als Leitlinie ausgegeben, 'wir haben schließlich noch zwei wichtige Spiele vor uns und wollen mindestens noch eines gewinnen.'
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Norwegen Europameister - DHB-Frauen Vierter
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Die Europameisterschaft endete für die deutschen Handball-Frauen mit Platz vier und bitteren Tränen. Trotz großen Einsatzes und toller Moral verlor die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Stockholm das 'kleine Finale' gegen Frankreich mit 25:29 (11:14).
Ungeachtet der abschließenden Niederlage ist der vierte Rang das beste Ergebnis einer deutschen Frauen-Auswahl seit WM-Bronze 1997. 'Der vierte Platz ist immer das Schlimmste, was passieren kann. Man spielt ein super Turnier und fährt dann mit zwei Niederlagen nach Hause', sagte DHB-Präsident Ulrich Strombach.
Dagegen holte Norwegen zum dritten Mal den EM-Titel. Mit dem 27:24 (16:12)-Sieg im Endspiel gegen Weltmeister Russland wiederholten die Skandinavierinnen ihren Erfolg von 2004. Norwegen hatte im Semifinale Frankreich mit 28:24 bezwungen und beendete das Turnier als einzige Mannschaft mit acht Siegen.
Vor rund 3000 Zuschauern in der Halle Hovet war Grit Jurack (7/2) beste Werferin für die deutsche Mannschaft, die am Vortag das Halbfinale mit 29:33 gegen Russland verloren hatte. 'Bronze wäre die absolute Krönung gewesen. Aber es ist in der Summe ein Riesenerfolg. Die Mannschaft kann stolz auf sich sein', sagte Bundestrainer Armin Emrich. Und Kreisläuferin Anja Althaus (Trier) meinte: 'Natürlich ist das ein großer Erfolg. Aber von dem, was wir hätten haben können, ist es die goldene Ananas.'
'Die Zukunft hat mit dem Einzug ins Halbfinale schon begonnen. Die Mannschaft ist von den beiden Top-Teams Russland und Norwegen, die zu Recht das Finale erreicht haben, nicht mehr weit entfernt', sagte Strombach. Immerhin hat sich die Auswahl durch den Erfolg vorzeitig für die WM vom 2. bis 16. Dezember 2007 in Frankreich sowie die EM vom 2. bis 14. Dezember 2008 in Mazedonien qualifiziert. 'Jetzt dürfen wir noch enttäuscht sein. Aber wenn wir auf das Turnier zurückblicken, haben wir super gespielt. Wir haben uns für WM und EM qualifiziert. Das hätte vorher keiner gedacht', meinte Grit Jurack.
Bei nur einer Niederlage in Vor- und Hauptrunde gegen Norwegen und vor allem dem Erfolg gegen den WM-Dritten Ungarn haben die deutschen Handball-Frauen ihre gewachsene Reife nachgewiesen. Erst Russland hatte den Siegeszug gestoppt. 'Da fehlte es an Erfahrung und routinierter Gelassenheit', meinte der Bundestrainer.
Zum kleinen Finale aber war dies zunächst abgehakt und vergessen. Angeführt von Dänemark-Legionärin Grit Jurack setzte die DHB-Auswahl die Französinnen von Beginn an unter Druck. Doch der anfängliche Schwung und die 4:2-Führung (7.) verpufften. Nach der 10:8-Führung (21.) gelang der deutschen Mannschaft lange kein Treffer. Erst Nadine Krause, die erneut lange blass blieb, aber mit 58 Treffern wie bei der WM im Vorjahr Torschützenkönigin wurde und als einzige deutsche Spielerin ins All-Star-Team gewählt wurde, beendete mit ihrem ersten Treffer zum 11:11 (27.) die sechsminütige Durststrecke.
'Mir wäre lieber gewesen, ich wäre es nicht und wir wären Dritter', sagte die Leverkusenerin. Doch sündigten die deutschen Spielerinnen im Angriff wie schon am Vortag gegen Russland, vergaben selbst frei stehend beste Chancen und lagen dadurch zur Pause mit 11:14 zurück.
Die erhoffte Steigerung im zweiten Durchgang blieb aus. Vielmehr setzte sich die Fehlerserie im Angriff fort. Die Französinnen nutzten ihre Chancen dagegen konsequent; die deutsche Mannschaft fiel mit 13:19 (37.) zurück. Lediglich Grit Jurack setzte mit zwei Treffern ihre Alleinunterhalter-Rolle fort. In der Abwehr machte sich zusehends der Kraftverschleiß bemerkbar, so dass die Französinnen zu leichten Toren kamen und letztlich sicher gewannen.
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DHB setzt Ziel Olympia für Frauen- und Männer-Team
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Der Deutsche Handballbund (DHB) hat für seine Männer- und Frauen-Auswahl die Olympischen Spiele 2008 als Ziel ausgegeben.
'Unser großes sportliches Ziel ist nicht der Weltmeister-Titel oder die Europameisterschaft, sondern mit zwei Mannschaften zu den Olympischen Spielen zu fahren', sagte DHB-Präsident Ulrich Strombach in einem Gespräch mit der dpa im Anschluss an die Frauen-EM in Stockholm.
Als zweite Mannschaft nach Gastgeber China hatten sich die norwegischen Handball-Frauen als Europameister direkt für die Spiele qualifiziert. 'Ich bin besonders glücklich darüber, dass wir Peking erreicht haben, denn wir hatten Athen verpasst. Und das war hart', sagte Norwegens Trainerin Marit Breivik. Die Skandinavierinnen hatten durch einen 27:24-Erfolg im Endspiel gegen Weltmeister Russland ihren EM-Titel verteidigt. 'Ich wünsche dem norwegischen Team alles Gute für die Olympischen Spiele', meinte Russlands Trainer Jewgeni Trefilow.
Die deutsche Mannschaft hatte das Halbfinale gegen Russland (29:33) und auch das Spiel um Platz drei gegen Frankreich (25:29) verloren und so die erste Chance auf das Olympia-Ticket verspielt. Weitere Möglichkeiten sind die WM vom 2. bis 16. Dezember 2007 in Frankreich, wo sich der Titelträger direkt qualifiziert, sowie ein Qualifikations-Turnier vom 28. bis 30. März 2008.
Bei den Männern erreicht ebenfalls der Sieger der WM im kommenden Monat in Deutschland die Olympischen Spiele direkt. Auch der Europameister 2008, der in Norwegen ausgespielt wird, fährt nach Peking. Das Qualifikations-Turnier findet dann vom 30. Mai bis 1. Juni 2008 statt. 'Erstmals seit 1996 mit beiden Mannschaften zu den Olympischen Spielen zu fahren ist ein hervorragendes Ziel. Man kann als ein so großer Verband wie wir nicht zufrieden sein, wenn man nur mit einer Mannschaft bei Olympischen Spielen vertreten ist', sagte Strombach.
Der vierte Platz hat die deutschen Spielerinnen darin bestärkt, dieses Ziel erreichen zu können. 'Das Potenzial ist vorhanden. Wir sind eine junge Mannschaft und haben jetzt noch ein Jahr Zeit. Wenn wir so weiter machen und uns steigern, ist das machbar. Einmal bei Olympischen Spielen zu sein, ist der Traum von jedem Sportler', sagte Spielmacherin Nina Wörz (Randers).
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Torwart Henning Fritz bleibt bis 2009 in Kiel
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Nationaltorhüter Henning Fritz bleibt bis 2009 beim deutschen Handball-Meister THW Kiel. Der 32 Jahre alte Schlussmann hat seinen im Sommer kommenden Jahres endenden Vertrag vorzeitig um zwei Jahre verlängert, teilte der THW Kiel mit.
Der gebürtige Magdeburger steht seit 2001 im Tor der Norddeutschen. Er feierte mit der Mannschaft bisher drei Meistertitel, gewann zwei Mal den Europapokal und einmal den Supercup. Fritz wurde 2004 als 'Welthandballer des Jahres' ausgezeichnet.
Der THW will weiter an drei Keepern - neben Fritz haben die Kieler den Schweden Mattias Andersson und den Franzosen Thierry Omeyer unter Vertrag - festhalten. Dies sei Fritz 'in einem offenen und ehrlichen Gespräch' mitgeteilt worden, sagte Geschäftsführer Uwe Schwenker. Fritz sagte, 'beim besten Verein mit der größten Perspektive' bleiben und beweisen zu wollen, dass mit ihm auch künftig zu rechnen sei.
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Melsungen zieht Notbremse: Trainer Trtik beurlaubt
Der vom Abstieg bedrohte hessische Handball-Bundesligist MT Melsungen hat auf die sportlichen Misserfolge reagiert und seinen Trainer Ratislav Trtik mit sofortiger Wirkung beurlaubt.
Wie der Club mitteilte, einigten sich die Geschäftsleitung und Mitglieder des Aufsichtsrates darauf auf einer außerordentlichen Sitzung in Melsungen. Der 'Monat der Wahrheit', wie er von Melsungens Coach ausgerufen worden sei, sei für ihn selbst zum finalen Fiasko geworden, hieß es in der Pressemitteilung am Tag nach dem Treffen.
Auf Grund des großen personellen Umbruchs zu Saisonbeginn habe die Club-Führung zwar damit gerechnet, dass es zunächst Sand im Getriebe geben würde. Dennoch habe man stets gehofft, dass es Trtik gelingen würde, das im Team steckende Potenzial herauszukitzeln. 'Doch die jüngsten Niederlagen haben uns leider zu einer anderen Erkenntnis kommen lassen. Uns blieb keine andere Wahl, als jetzt die Notbremse zu ziehen', sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Claus Schiffner.
Mit 6:24 Punkten liegt Melsungen nur noch zwei Zähler von einem Abstiegsplatz entfernt. Trtik hatte das Amt im Juli 2004 übernommen und stieg mit dem Verein nach nur einem Jahr in die 1. Liga auf.
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260 000 Karten für Handball-WM verkauft
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Einen Monat vor Beginn der Handball-Weltmeisterschaft in Deutschland sind bereits 260 000 Karten verkauft worden. Damit gibt es nur noch ein Restkontingent von 40 000 Tickets.
Das teilte der Präsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB), Ulrich Strombach, in Düsseldorf mit. Da die meisten Karten für mehrere Spiele gelten, rechnet Strombach bei der WM vom 19. Januar bis 4. Februar 2007 mit insgesamt 700 000 Zuschauern. Ähnlich wie bei der Fußball-WM in Deutschland wird es zudem in allen zwölf WM- und mehreren anderen Städten 'Public-Viewing'-Veranstaltungen geben.
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Lemgo beendet Negativserie - 38:26 gegen Göppingen
Nach drei Niederlagen hintereinander hat der TBV Lemgo in der Handball-Bundesliga seine Negativserie gestoppt. Der entthronte Europapokalsieger gewann in der Lipperlandhalle gegen Frisch Auf Göppingen mit 38:26 (19:16).
Mit 21:9 Zählern zogen die Ostwestfalen in der Tabelle an den zuvor punktgleichen Schwaben vorbei. Göppingen (19:11) hat den Kontakt zu den Spitzenclubs vorerst verloren.
Göppingen begann stark und führte nach sieben Minuten mit 5:3, ehe Christian Schwarzer die Gastgeber mit drei Treffern hintereinander erstmals beim 6:5 (11. Minute) in Führung brachte. Danach zog der TBV auf 10:7 (15.) davon, musste aber durch Dragos Oprea (21.) den Ausgleich zum 12:12 hinnehmen. 13 Sekunden vor der Halbzeit erzielte der Ungar Tamas Mocsai für Lemgo den 19:16-Pausenstand.
In den zweiten 30 Minuten bekam die anfangs hektische und von Fehlern beider Teams geprägte Partie hohes Niveau. Beim 25:20 (39.) erspielte sich der TBV erstmals einen Fünf-Tore-Vorsprung, den die Mannschaft von Trainer Volker Mudrow noch ausbauen konnte. Bei den Gastgebern waren Torhüter Jörg Zereike mit einer Vielzahl glänzender Paraden und der Isländer Logi Geirsson mit acht Toren Garanten für den Sieg. Bester Göppinger Werfer war Volker Michel mit sechs Treffern.
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Brand hofft auf Velyky und Kehrmann im Januar
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Die derzeit verletzten Handballspieler Florian Kehrmann (Lemgo) und Oleg Velyky (Kronau/Östringen) sollen sich im Januar mit der deutschen Nationalmannschaft auf die Weltmeisterschaft (19. Januar bis 4. Februar 2007 in Deutschland) vorbereiten.
Das gab Bundestrainer Heiner Brand in Düsseldorf bekannt. Velyky hatte im Bundesliga-Spiel in Hamburg einen Innenbandriss im linken Sprunggelenk erlitten und wird konservativ behandelt. Kehrmann hatte sich im November den Mittelhandknochen gebrochen.
'Der Heilungsprozess verläuft gut. Ich bin zuversichtlich, dass beide im Januar wieder im Kreis der Mannschaft sind', sagte Brand. Ob er beide Spieler für das 16-köpfige WM-Aufgebot nominieren werde, ließ er aber offen. 'Ich werde sicherlich keinen Spieler berufen, der nicht fit ist', sagte der Bundestrainer. Er behält sich die Möglichkeit offen, derzeit verletzte Spieler nachzunominieren.
Für die Endrunde qualifizierte Teams dürfen nach der Vorrunde zwei Spieler austauschen. Unruhe innerhalb der Mannschaft befürchtet Brand dadurch nicht. 'Ich gehe davon aus, dass jeder Spieler gerne bei der WM dabei ist. Wer mit der Situation nicht klar kommt, kann am besten gleich zu Hause bleiben', sagte er.
MT Melsungen mit Interimslösung
Handball-Bundesligist MT Melsungen wird in diesem Jahr keinen Nachfolger mehr für den entlassenen Trainer Rastislav Trtik verpflichten.
In den drei Spielen bis zur WM-Pause wird das nordhessische Team vom Sportlichen Leiter Alexander Fölker, dem langjährigen Co-Trainer Sandor Balogh und von Torwart-Routinier Zoran Djordjic betreut. 'Wir wollen keine überstürzte Lösung, sondern nehmen uns jetzt die Zeit, den Trainermarkt zu sondieren. Bis zum 15. Januar wollen wir die Nachfolge geklärt haben, dann werden wir spätestens einen neuen Trainer präsentieren', erklärte der stellvertretende MT-Geschäftsführer Michael Homberger.
Pascal Hens mit Bänderverletzung
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Handball-Nationalspieler Pascal Hens vom HSV Hamburg hat sich im Bundesliga-Spiel beim VfL Gummersbach eine Bänderverletzung zugezogen. Wie der Verein mitteilte, wurde ein Teilabriss des vorderen Bandes im linken Sprunggelenk diagnostiziert.
Hens war beim 29:29 in der Köln-Arena nach einem Sprungduell auf dem Fuß seines Gegenspielers gelandet und unglücklich umgeknickt. Ob der 26-jährige in diesem Jahr noch einmal für den HSV auflaufen kann, ist noch ungewiss. Hens' Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Januar und Februar sei aber nicht in Gefahr.
Ex-Nationaltorhüter Holpert beendet Karriere
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Der ehemalige Handball-Nationaltorhüter Jan Holpert von der SG Flensburg-Handewitt beendet nach 21 Jahren im kommenden Sommer seine Karriere.
Der Torhüter bestritt bislang mehr als 600 Bundesliga-Partien und wurde 245 Mal in die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) berufen. 'Es war eine unvergessliche Zeit mit vielen Emotionen. Flensburg ist meine Geburtsstadt. Dass ich mit der SG mehrfach Pokalsieger und deutscher Meister werde, habe ich mit 15, als ich mit Handball anfing, nicht einmal zu träumen gewagt', sagte der 38-Jährige.
Vor vier Wochen nominierte Bundestrainer Heiner Brand den Schlussmann für den erweiterten Weltmeisterschafts-Kader. 'Jan hat mir versprochen, dass er einspringt, wenn es nötig wird', sagte Brand. 'Auf ihn konnte ich mich immer 100-prozentig verlassen.' Bei der SG brachte Holpert zuletzt hervorragende Leistungen. Er wird dem Verein in anderer Funktion erhalten bleiben. Mit seiner Agentur 'Planwerk 66' unterstützt Holpert seit Anfang der Saison die Marketingabteilung des Clubs.
THW Kiel nach Sieg im Nord-Duell wieder Spitze
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Der THW Kiel hat dank einer Glanzleistung seiner Schweden Marcus Ahlm und Kim Andersson die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga zurückerobert.
Mit 18 Treffern hatte das Duo maßgeblichen Anteil am 36:34 (17:15)-Erfolg des deutschen Meisters gegen den bisherigen Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt. Beide Teams kommen nach 16 Spieltagen auf 27:5 Punkte. Kiel zog auf Grund des besseren Torverhältnisses an dem Rivalen aus dem Norden vorbei. Das Team von THW-Trainer Noka Serdarusic rehabilitierte sich zudem für das 24:39-Debakel beim SC Magdeburg am Mittwochabend.
Allein 18 Treffer markierte der überragende Kyung-Shin Yoon beim 37:33 (18:18 )-Sieg seines HSV Hamburg beim TBV Lemgo. Vor 10 048 Zuschauern im Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen verfehlte der Südkoreaner damit den Bundesliga-Rekord von Jerzy Klempel (19) aus der Saison 1982/83 nur um einen Treffer. Lemgo hat sich damit vorerst aus dem Kampf um den Titel verabschiedet. Vor den viertplatzierten Hamburgern rangiert die HSG Nordhorn, die bei Frisch Auf Göppingen mit 34:27 (18:15) gewann.
Mit einem Last-Minute-Sieg hält auch der SC Magdeburg Anschluss an die Spitzenplätze. Der Tabellensechste gewann drei Tage nach der Gala gegen Kiel dank eines Tores von Karol Bielecki 140 Sekunden vor Schluss mit 28:27 (14:17) beim TV Großwallstadt. Der Tabellenfünfte VfL Gummersbach besiegte GWD Minden mit 32:24 (16:14).
Im hochklassigen Spitzenspiel gelang es lange Zeit weder Kiel noch Flensburg, sich entscheidend abzusetzen. Die Gastgeber gingen zwar nach einer Viertelstunde durch Andersson erstmals mit drei Toren Differenz in Führung, doch die Flensburger ließen sich - vor allem dank einer sehr guten Leistung ihres Torhüters Jan Holpert - nicht distanzieren. Lars Christiansen glich nach 24 Minuten zum 12:12 aus.
Gegen Mitte der zweiten Halbzeit sahen die Kieler 'Zebras' schon früh wie die Sieger aus. Sie führten mit 27:22. Doch die Flensburger gaben sich nicht geschlagen. Zwölf Minuten vor dem Ende der Partie brachte Lars Christiansen Flensburg wieder bis auf ein Tor heran. Dem dritten Zwischenspurt der 'Zebras' konnten die Gäste nicht mehr folgen. Christian Zeitz entschied mit dem 36:32 (59.) die Partie. Lars Christiansen (11/8 ) warf die meisten Tore für Flensburg.
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