BND-Mitarbeiter haben angeblich Wikipedia-Einträge geändert
Auf der Whistleblower-Seite Wikileaks ist ein PDF-Dokument mit IP-Nummern-Bereichen aufgetaucht, die angeblich vom Bundesnachrichtendienst verwendet werden. Den Informationen auf dem Portal zufolge, auf dem jedermann anonym und ungeprüft Dokumente einstellen und kommentieren kann, stammt die Sammlung aus den Datenbeständen der Telekom. Whois-Abfragen der IP-Nummern führen unter anderem zu den Abkürzungen "BVOE" und "LVP". Die Domain BVOE.de ist mit einer Münchner Postfachadresse registriert, die von einer Firma mit dem Namen "Informationsbörse" gehalten wird. Beweise dafür, dass es sich bei dieser Firma um ein Deckunternehmen des Geheimdiensts handelt, gibt es allerdings nicht.
In Wikipedia finden sich IP-Nummern aus diesen Bereichen unter anderem in der Versionshistorie des Eintrags zum BND. Dort änderte ein Autor die Information, dass Auslandsniederlassungen des Goethe-Instituts als "inoffizielle Residenturen" des BND dienen, in ihr Gegenteil. Google-Suche mit Nummern aus dem PDF-Dokument führen unter anderem zu Einträgen im "Panzeraufklärer-Forum" und zu kambodschanischen Regierungssites.
Der BND ist der Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik Deutschland. Zur Gewinnung von Erkenntnissen ist ihm unter anderem die Verschleierung von Identitäten und Absichten erlaubt. Da die genauen Aktivitäten des aus der Organisation Gehlen entstandenen Dienstes der Geheimhaltung unterliegen, ist über ihn wenig Gesichertes bekannt. (pem/Telepolis)