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TNA iMPACT! (Xbox360) Testbericht / Review
Quelle: Gamecaptain.de
Gemischte Gefühle beim Tag-Team...
...aber die Grafik sieht wirklich klasse aus...
...die Moves sind brachial...
...und teilweise einfach spektakulär.
Was fällt uns allen zu Wrestling ein? Showkämpfe, klar. Poser, Mimer und Massen von Menschen, die auf geprügelte Schauspieleinlagen stehen. Und dann fällt uns allen noch etwas ein: Smackdown vs RAW, die Serie, die bislang für mehr oder weniger virtuellen Spielspaß sorgte. Da Konkurrenz bekanntlich das Geschäft belebt, schickt Midway jetzt TNA iMPACT ins Rennen, was aber trotz des durchwachsenen Smackdown-Ablegers des vergangenen Jahres nicht für eine Wachablösung taugt.
Was kann man schon machen – außer prügeln?
Für Fans des Sports, die hierzulande eher selten auf ihre Kosten kommen, ist schon der Roster etwas knapp bemessen: 30 Stars aus der Kampf-Manege sind im Spiel vertreten. Dazu gesellt sich noch der eine Recke, den ihr selbst erstellen könnt, um sich mit ihm durch die verschiedenen Spielmodi zu prügeln.
Na ja, verschiedene Modi – so viele Unterschiede gibt es da nicht, was soll man in so einem Spiel schon anderes machen, als sich zu prügeln? Nichts, außer, dass man sich mal zu zweit und mal zu viert, mal als Tag-Team gegen ein anderes Tag-Team schlägt oder dass man ein Mini-Spiel wählt, bei dem es darum geht, ein über dem Ring baumelndes „X“ herunterzuholen. Gut, es ist eben ein Wrestling-Spiel – aber einen richtigen Trainingsmodus, den gibt es nicht. Zwar gibt es ein Video, in dem alles erklärt wird, aber zum Üben müsst ihr unter den harten Voraussetzungen in den Ring. Für Einsteiger ist das nicht gerade entgegenkommend, Profis werden sich nicht sonderlich daran stören.
Ich mach´ ihn mir selber
Für die Solisten gibt es ein Herzstück: den Story-Modus. Mit dem „Create A Wrestler“ basteln wir uns einen eigenen Kämpfer zurecht, allerdings ist dieser Editor extrem schlicht und mager ausgefallen, Texturen werden nachgeladen und das Ganze sieht ziemlich dürftig aus. Überhaupt sind die Ladezeiten eine Frechheit: Zunächst wird zehn Sekunden lang geladen, dann wird der Kampf angekündigt. Dann gibt es wieder fünf Sekunden Ladezeit und der erste Wrestler wird angekündigt, dann gibt es wieder fünf Sekunden und der zweite Wrestler bekommt seine Showtime. Da bis zu vier Kämpfer gleichzeitig im Ring stehen, kann es also mal etwas länger dauern. Einfach ein Snickers bereithalten, denn nach der Ankündigung gibt es dann wieder eine gut 15 Sekunden lange Ladezeit - dann geht es endlich los.
Noch mal zum Story-Modus: Einen gefallenen Kämpfer wieder an die Spitze bringen, das ist schon alles. Allerdings ist das Ganze mitunter entweder langweilig oder frustrierend, weil zu Beginn kaum Moves zur Verfügung stehen. Insbesondere die gefürchteten Finisher, die eingesetzt werden können, wenn ein entsprechender Balken durch erfolgreiche Schläge und Griffe aufgefüllt wurde, gibt es in den ersten Kämpfen noch gar nicht. Auf- und ausgerüstet werden kann der Kämpfer durch das Sammeln von Punkten, die für Schläge, Tritte und Griffe vergeben werden. Das ist zwar ein dankbares Prinzip, aber so lange nicht alles Moves verfügbar sind, ist der eigene Kämpfer klar unterlegen, wenn der Finisher an Bord ist, dann wird es schon wieder fast zu einfach.
Gute, aber nicht perfekte Steuerung
Der Kämpfer lässt sich problemlos durch den Ring bewegen, Tritte, Schläge und Griffe sind über verschiedene Buttons abrufbar und können in Kombination mit der rechten Schultertaste und dem L-Button noch modifiziert und verstärkt werden. Kompliziert wird es dann, wenn mehrere Kämpfer im Ring sind, denn dann geht die Übersicht komplett verloren, weil sich mein Wrestler immer auf einen Kämpfer fixiert, während die anderen beiden munter auf mich einschlagen. Apropos Übersicht: Wer sich außerhalb des Ringes prügelt, verliert irgendwann vollkommen den Sichtkontakt – das, liebe Freunde von Midway, geht gar nicht.
Toll hingegen ist, dass fast alles Moves gekontert werden können, was teilweise einfach klasse aussieht. Überhaupt ist die Grafik der Höhepunkt von TNA iMPACT, das Zuschauen hat seinen Reiz, wenn auch so ein „Ooooh-Effekt“ wie bei den Prügeleien von Fight Night Round 3 fehlt.
Was hingegen absolut lächerlich ist, das sind die beiden deutschen Kommentatoren, die mit einer 1:1-Synchronisation das Geschehen erklären wollen. Freunde, das funktioniert nicht, das klingt hölzern und ist auch nicht witzig, das ist einfach nur peinlich. Auch wenn ich immer wieder für Lokalisierungen bin, so wäre sie hier besser nicht umgesetzt worden. Zumal sich dieses Drama in den lausig übersetzten Bildschirmtexten „forsetzt“ – so wird das Wort in TNA geschrieben, dort gibt es auch den „Kinnhacken“. An dieser Stelle melde ich mich mal wieder als kostenpflichtiger Lehrer für den fortgeschrittenen Deutschkurs.
Richtig, es gibt auch noch einen Online-Modus, der – belegt mit allen benannten Schwächen – dann auch durchaus Spaß macht, aber auch nichts weltbewegend Neues mit sich bringt.
- Details -
Hersteller:
Midway
Genre:
American Sports
Bereiche:
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erschienen:
September 2008
USK-Freigabe:
ab 16 Jahren
Anzahl Spieler:
1-4, 4 online
Test von Armin Sengbusch / 15.10.2008