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Der VfB Stuttgart bleibt Spitzenreiter Schalke 04 in der Bundesliga auf den Fersen und hat die Krise bei Borussia Mönchengladbach drastisch verschärft. Die Schwaben setzten sich am 14. Spieltag durch ein frühes Tor von Cacau (6.) mit 1:0 (1:0) gegen die Elf vom Niederrhein durch und liegen nur noch zwei Punkte hinter Schalke auf dem dritten Tabellenrang. Dagegen hält die Talfahrt der nun seit sieben Partien sieglosen Gladbacher weiter an, Trainer Jupp Heynckes gerät immer mehr unter Druck.
Die 53.000 Zuschauer im Gottlieb-Daimler-Stadion sahen in der Anfangsphase klar überlegene Gastgeber, die eine große Spielfreude an den Tag legten und die Gladbacher Defensive mit schnellen Kombinationen mehrfach schlecht aussehen ließ. Die Bemühungen der Schwaben, die auf die verletzten Jon Dahl Tomasson (Bänderriss) und Sami Khedira (Adduktorenprobleme) verzichten mussten, wurden bereits nach wenigen Minuten belohnt. Bei seinem fünften Saisontor profitierte Cacau von einer verunglückten Flanke seines Teamkollegen Roberto Hilbert - der Ball prallte von der Querlatte direkt vor die Füße des Brasilianers.
Auch im Anschluss an den Rückstand war bei den Gästen, die ohne Torwart Kasey Keller (Schulterprellung) und Nationalstürmer Oliver Neuville (Muskelfaserriss) auskommen mussten, keine Besserung zu erkennen. Vor allem im Spiel nach vorne agierte die Borussia, die vor der Begegnung erst einen Auswärtspunkt geholt hatte, in dieser Phase vollkommen harmlos. Der VfB, dessen Trainer Armin Veh zum ersten Mal als Coach gegen seinen Lehrmeister Heynckes antrat, kontrollierte die Partie ohne größere Probleme, strahlte aber zunächst auch selbst kaum Torgefahr aus.
Erst Mitte der ersten Hälfte wurden die Angriffsaktionen der Schwaben wieder zielstrebiger. Doch obwohl die Stuttgarter die sich bietenden Chancen durch Cacau (28.) und Nationalspieler Thomas Hitzlsperger (39.) nicht nutzen konnten, war die Führung im ersten Abschnitt nie ernsthaft gefährdet. Zu groß war die Fehlerquote bei den Gladbachern, die nahtlos an die schwachen Vorstellungen in der jüngsten Vergangenheit anknüpften.
Allerdings passten sich die Gastgeber gegen Ende der ersten Hälfte dem niedrigen Niveau des Gegners mehr und mehr an, so dass die Partie mit zunehmender Spieldauer an Klasse verlor. Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten sich die Stuttgarter wesentlich aktiver und drängten auf die Vorentscheidung. Da den Schwaben der zweite Treffer aber trotz guter Chancen von Serdar Tasci (48.), Mario Gomez (59.) und erneut Cacau (60.) nicht gelang, blieb das Spiel trotz der erschreckend schwachen Leistung der Gäste weiter offen. Gladbach stand bei einem Lattenkopfball des Argentiniers Federico Insua (69.) sogar vor dem Ausgleich.
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'ManU' erneuert Interesse an Hargreaves
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Manchester United gibt nicht auf und will erneut ein Angebot für Bayern Münchens derzeit verletzten Mittelfeldspieler Owen Hargreaves abgeben. Dessen Comeback verzögert sich indessen weiter.
'Die Knochenheilung verläuft nicht so, wie gewünscht. Das Bein ist noch nicht wieder stabil', sagte Trainer Felix Magath der 'Bild'-Zeitung. Für Hargreaves dürfte damit die Vorrunde gelaufen sein. Der 25-Jährige hatte sich Mitte September beim 1:2 in Bielefeld einen Wadenbeinbruch zugezogen.
Englands Tabellenführer ist nach Informationen der britischen Tageszeitung 'The Times' fest entschlossen, in der nächsten Transferperiode im Januar Hargreaves nach Manchester zu lotsen. Trotz der hartnäckigen Weigerung der Bayern, Hargreaves eine Freigabe zu erteilen, sei 'ManU'-Trainer Alex Ferguson 'optimistisch, dass er diesmal seinen Wunschspieler bekommen wird', schreibt die Zeitung.
Manchester United ist offenbar bereit, das Angebot auf 30 Millionen Euro zu erhöhen. Eine Offerte über 25 Millionen Euro war im Sommer vom deutschen Rekordmeister abgelehnt worden. Manager Uli Hoeneß erklärte Anfang des Monats, auch diesmal hart bleiben zu wollen: 'Unter keinen Umständen werden wir Hargreaves im Januar ziehen lassen', sagte er dem 'Daily Mirror'. Der englische Nationalspieler hat bei Bayern München einen Vertrag bis 2010.
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Max Merkel im Alter von 87 Jahren gestorben
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Der frühere Bundesliga-Trainer Max Merkel ist tot. Der gebürtige Wiener starb nach Informationen der 'Bild'-Zeitung im Alter von 87 Jahren. Merkel führte den TSV 1860 München 1964 zum Sieg im DFB-Pokal und 1966 zum Meistertitel.
Zwei Jahre später gewann er mit dem 1. FC Nürnberg erneut die Meisterschale. Der einmalige deutsche und einmalige österreichische Fußball-Nationalspieler war international in den Niederlanden und Spanien als Trainer aktiv, wo er Atletico Madrid 1973 zum Meistertitel führte. Nach seiner Trainerlaufbahn war der für seine markanten Sprüche bekannte Merkel Kolumnist der 'Bild'-Zeitung.
Der am 7. Dezember 1918 geborenen Merkel begann seine Karriere als Fußballer 1937 bei Rapid Wien, wo er seine aktive Laufbahn 1954 auch wieder beendete. Zwischenzeitlich war er auch beim Wiener Sportklub und in Markersdorf aktiv. Für die DFB-Auswahl bestritt er sein einziges Länderspiel im Jahr 1939, für Österreich kam er 1952 einmal im Nationaltrikot zum Einsatz.
Seine Trainerlaufbahn startete er 1954 als Nationalcoach der Niederlande. Anschließend trainierte er zahlreiche Vereine in Österreich, den Niederlanden, Deutschland und Spanien. Mit dem 1. FC Nürnberg konnte er 1969 ein Jahr nach dem Meistertitel den Abstieg aus der Bundesliga nicht verhindern.
Auf dem Fußballplatz war Merkel für seine kompromisslose Härte gefürchtet. Abseits des Rasens machte er immer wieder mit kessen Sprüchen auf sich aufmerksam. 'Bei der Arbeit bin ich Preuße, sonst aber Wiener', beschrieb er sich selbst. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Merkel in der Nähe von München.
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Weltfußballer: Trio nominiert - Lingor bei Frauen
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Fabio Cannavaro, Ronaldinho und Zinedine Zidane streiten um die Krone als Weltfußballer des Jahres 2006. Das Trio erreichte bei der von der FIFA veranstalteten Wahl die ersten drei Plätze.
Welcher der drei Starspieler von den Trainern und Kapitänen der Nationalmannschaften zum besten Akteur des WM-Jahres gekürt wurde, wird die FIFA bei ihrer traditionellen Gala am 18. Dezember in Zürich verkünden.
Dort kann sich auch Renate Lingor vom 1. FFC Frankfurt Hoffnungen auf die größte persönliche Auszeichnung ihrer Karriere machen. Die 31-Jährige steht neben Kristine Lilly aus den USA und der Brasilianerin Marta in der Endausscheidung bei den Frauen um die Nachfolge von Birgit Prinz, die nach ihren Siegen in den vergangenen drei Jahren von der FIFA überraschend nicht einmal in die Vorauswahl der besten 20 Spielerinnen aufgenommen worden war.
Die deutschen Männer schafften trotz ihrer gelungenen WM-Auftritte nicht den Sprung unter die besten Drei. Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack (FC Chelsea), WM-Torschützenkönig Miroslav Klose (Werder Bremen), Jens Lehmann (FC Arsenal) und Philipp Lahm (Bayern München) waren von der FIFA in den Kreis der 30 besten Fußballer des Jahres aufgenommen worden.
Erst zwei Tage zuvor war Italiens Weltmeister Cannavaro bei der Journalisten-Wahl des französischen Magazin 'France Football' zu Europas Fußballer des Jahres gekürt worden. Die Wahl des Verteidigers von Real Madrid hatte Kritik hervorgerufen. Besonders in Frankreich hätte man lieber Nationalstürmer Thierry Henry als Sieger gesehen. Der Angreifer vom FC Arsenal geht nun aber auch bei der Weltfußballer-Wahl definitiv leer aus.
Stattdessen kann sich sein zurückgetretener Teamkollege Zinedine Zidane trotz seines Kopfstoßes im WM-Finale Hoffnungen auf eine nachträgliche Krönung seiner Karriere machen. Der Franzose war bereits 1998, 2000, und 2003 zum Weltfußballer des Jahres gewählt worden. Nach der WM hatten ihn Journalisten ungeachtet seiner heiß diskutierten Tätlichkeit gegen den Italiener Marco Materazzi zum besten Spieler des Turniers gekürt.
Etwas überraschend steht auch Ronaldinho vom FC Barcelona in der Endausscheidung der besten drei Akteure. Der Brasilianer, unumstrittener Sieger des Vorjahres, führte den spanischen Meister zwar zum Sieg in der Champions League, konnte mit seinem Nationalteam aber bei der WM die hohen Erwartungen bei weitem nicht erfüllen.
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Bayer trotz Pleite im Rennen - Skibbe warnt
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Der Sportdirektor verärgert, der Trainer wütend, aber die Mannschaft immer noch im Rennen. Trotz einer erneut dürftigen Leistung bei der 1:2-Pleite gegen Dinamo Bukarest dürfen die Profis von Bayer Leverkusen weiterhin vom Erreichen der nächsten Runde träumen.
Dabei ist dir Bilanz blamabel: Nur ein Punkt steht aus aus drei UEFA-Cup-Spielen zu Buche. 'Wenn es uns nicht gelingt, diese Fehler abzustellen, kann es noch eine ganz schwierige Saison werden', wetterte Trainer Michael Skibbe. Sportdirektor Rudi Völler verkniff sich nach Spielschluss im Dinamo-Stadion weitere Kommentare und ließ sich auch beim anschließenden Mitternachtsmahl nur kurz blicken - zu groß war der Ärger über eine vergebene Chance.
Dabei hatte die Bayer-Elf zuvor alle Möglichkeiten gehabt, ihre miserable Europapokal-Bilanz von nun zwölf sieglosen Auswärtsspielen in Serie zu beenden und dem Erfolg gegen Energie Cottbus einen weiteren Dreier in Bukarest folgen zu lassen. 'Dinamo war auch nicht besser, aber sie haben einen richtigen Angriff', befand der Generalsekretär des rumänischen Fußball-Verbandes, Ioan Lupescu, früher Bundesliga-Profi in Leverkusen und bei Borussia Mönchengladbach.
'Es ist uns erneut gelungen, den Gegner stark zu machen. So etwas wird auf internationaler Ebene sofort bestraft', schimpfte Skibbe. Sein Team hätte nach der 1:0-Führung durch Sergej Barbarez durchaus gewinnen können, ließ sich aber von den wütenden Angriffen der Gastgeber aus dem Konzept bringen und gestattete Bukarests Torjäger Claudiu Niculescu mit zwei Treffern die Wende und damit Dinamos vorzeitige Qualifikation für die Runde der letzten 32 Mannschaften. Niculescus Torriecher ist Gold wert: Der Mittelstürmer erzielte in bisher zehn UEFA-Cup-Spielen (inklusive Qualifikation) zehn Tore.
Und dennoch können auch die Leverkusener im UEFA-Cup überwintern. Die Mannschaft benötigt im abschließenden Gruppenspiel gegen Besiktas Istanbul am 14. Dezember in der BayArena einen Sieg, um Tottenham Hotspur und Bukarest in die nächste Runde zu folgen. Dank des 2:1-Erfolges von Istanbul (3 Punkte) gegen den FC Brügge (2) kann Bayer im Erfolgsfall mit dann 4 Punkten an beiden Teams vorbeiziehen.
'Es ist besser, dass wir gegen Besiktas gewinnen müssen, auf Unentschieden spielen können wir eh nicht', sagte Bayer-Profi Simon Rolfes. 'Ich erwarte von uns, dass wir im letzten Spiel alle Kräfte mobilisieren. Bei einem Punkt aus drei Spielen darf man glücklich sein, dass man diese Chance überhaupt noch hat', befand Skibbe. Für den in der Bundesliga ins Mittelmaß gefallenen Club hat ein Verbleib im Wettbewerb große Bedeutung. 'Weniger aus finanziellen, sondern vor allem aus Image-Gründen', betonte Bayers Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser.
Pikanterie am Rande: Auf Einladung Lupescus weilte auch Bayers langjähriger Manager Reiner Calmund in Bukarest und residierte ausgerechnet im Mannschaftshotel des Bundesliga-Clubs. Doch entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten hielt sich der bei der Clubführung in Ungnade gefallene Ex-Manager dezent zurück und verzichtete auf Kommentare.
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Buhlen um Schlaudraff: Auch BVB interessiert
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Neben Werder Bremen und Bayer Leverkusen ist offenbar auch Borussia Dortmund an einer Verpflichtung von Fußball-Profi Jan Schlaudraff vom Bundesliga-Konkurrenten Alemannia Aachen interessiert.
Laut Medienberichten will der BVB dem 23 Jahre alten Jungnationalstürmer einen Wechsel im kommenden Sommer schmackhaft machen. BVB-Sportdirektor Michael Zorc mochte das Interesse allerdings weder bestätigen noch dementieren. 'Kein Kommentar', sagte Zorc.
Werder Bremen hatte bereits öffentlich sein Interesse an dem Aachener Stürmer bekundet, der die Alemannia zum Ende dieser Saison dank einer Ausstiegsklausel für die festgeschriebene Ablösesumme von 1,2 Millionen Euro verlassen könnte. Aachens Manager Jörg Schmadtke hatte sogar einen Wechsel von Schlaudraff schon in der Winterpause nicht ausgeschlossen. 'Wenn ein potenter Verein wie Bremen kommt und Jan unbedingt haben will, existiert eine Schmerzgrenze', so Schmadtke.
Schlaudraff, der nach eigener Aussage über seinen Berater Manfred Schulte bereits drei Anfragen vorliegen hat, war im Januar 2005 von Borussia Mönchengladbach nach Aachen gewechselt. In der Bundesliga hat er bisher fünf Treffer erzielt. Zu seinem ersten Einsatz in der Nationalmannschaft war er beim 2:0 im Test-Länderspiel gegen Georgien am 7. Oktober gekommen.
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Van Marwijks Tage beim BVB sind gezählt
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Die Ehe ist völlig zerrüttet, wird aber erst im Sommer geschieden. Noch lange nach dem trostlosen 1:0 (0:0) über den VfL Wolfsburg sorgte die branchenunübliche Übereinkunft zwischen Bert van Marwijk und Borussia Dortmund für lebhafte Diskussionen.
Der Fußball-Lehrer muss zwar am Saisonende seinen Hut nehmen, soll den Revierclub aber vorher noch in den UEFA-Cup führen. 'Das Vertrauen, mit Bert van Marwijk die gesteckten Ziele zu erreichen, ist nach wie vor vorhanden', sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke - und erntete ungläubiges Staunen.
Es passte ins Bild von einer irreparablen Beziehungskrise, dass Watzke und van Marwijk nicht gemeinsam, sondern getrennt vor die Öffentlichkeit traten. Kaum vorstellbar, dass beide Seiten bis zum Saisonende zusammenarbeiten. Selbst der erste Heimsieg seit dem 16. September trug nicht zu einer Annäherung bei. Wie auch: Einmal mehr vergraulte das Team die eigenen Fans mit einer unansehnlichen Vorstellung. Nur der Last-Minute-Treffer von Ebi Smolarek wendete einen Aufstand der Anhänger ab.
Der Blick in das Gesicht des Trainers verriet mehr als tausend Worte. Missmutig kommentierte van Marwijk die bereits Ende Oktober zwischen Sportmanager Michael Zorc, Watzke und ihm getroffene, aber erst jetzt bekannt gewordene Entscheidung. Von Freude über das Erfolgserlebnis gegen die abwehrstarken Wolfsburger keine Spur: 'Wenn ein ruhiger Moment kommt, werde ich mehr dazu sagen.'
Dem Vernehmen nach soll Thomas von Heesen der leblosen Mannschaft in der kommenden Spielzeit neues Leben einhauchen. Die lauter werdenden Spekulationen über das große Interesse der Borussia an einer Zusammenarbeit mit dem Coach von Ligakonkurrent Arminia Bielefeld dementierte Watzke nicht. 'Natürlich denken wir auch über von Heesen nach.' Noch aber könne von einem Ende der Suche nach einem Nachfolger für van Marwijk nicht die Rede sein: 'Wir haben uns bisher mit keinem Trainer geeinigt.'
Ähnlich wie der BVB-Geschäftsführer äußerte sich von Heesen: 'Ich habe weder da noch woanders unterschrieben und keine Lust mehr, etwas dazu zu sagen.' Dennoch schürt er die Gerüchte über einen Vereinswechsel - weniger mit Worten, als vielmehr mit seinem Zickzack-Kurs in Bielefeld. Seit Wochen zögert der Coach, der im Dezember seine Fußball-Lehrer-Ausbildung in Köln abschließt, die Gespräche mit der Arminia über eine Verlängerung der Zusammenarbeit hinaus und will sich erst in der Winterpause erklären. 'Ich lasse mich nicht unter Druck setzen. Wer stellt die Gesetze auf, dass es schnell gehen muss', sagte von Heesen.
Der finanzielle Schaden der Borussia wird sich nach dem vorzeitigen Abschied von Bert van Marwijk in Grenzen halten. Offenbar wurde die erst im Juli verkündete Vertragsverlängerung bis 2008 mit dem 54 Jahre alten Niederländer im beiderseitigen Einvernehmen außer Kraft gesetzt. Darauf deutet die Antwort von Watzke auf die Frage nach einer Abfindung hin: 'Über Vertragsinhalte sagen wir prinzipiell nichts. Ich kann aber sagen, dass keiner Seite ein Schaden entsteht.'
Die Turbulenzen um van Marwijk drängten die Partie gegen Wolfsburg in den Hintergrund. So ging die Erfolgsserie der Norddeutschen mit zuletzt sieben Spielen ohne Niederlage fast unbemerkt zu Ende. Nur wenige Sekunden fehlten zum Glück. 'Ein 0:1 in der Schlussminute ist vor allem schlecht für die Moral. Diese letzte Spielszene wird uns noch auf der gesamten Busfahrt nach Hause beschäftigen', klagte Trainer Klaus Augenthaler.
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van der Vaart doppelt bestraft
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Fußball-Bundesligist Hamburger SV muss im Abstiegskampf gleich vier Spiele auf seinen Kapitän Rafael van der Vaart verzichten und hat ihm vereinsintern noch eine Strafe von 10 000 Euro auferlegt.
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wertete das rüde Foul des Niederländers an Tommy Bechmann beim 1:2 in Bochum als rohes Spiel. Van der Vaart kann somit erst am 3. Februar bei Hertha BSC Berlin wieder eingesetzt werden. Der Tabellen-Vorletzte hat dem Urteil zugestimmt, das damit rechtskräftig ist. Bereits im vergangenen Oktober musste der Kapitän nach einer von ihm ausgelösten Rudelbildung gegen den VfL Wolfsburg für drei Partien aussetzen.
Zudem muss der strauchelnde Club bis zur Winterpause auf Juan Pablo Sorin verzichten. Der Argentinier vergrößert wegen eines Muskelfaserrisses die lange HSV-Verletztenliste.
Unterdessen hat der Aufsichtsratsvorsitzende Udo Bandow der Führung des abgestürzten Champions-League-Teilnehmers den Rücken gestärkt. 'Der Vorstand hat in den letzten drei bis vier Jahren hervorragende Arbeit geleistet und eine glückliche Hand bei Neuverpflichtungen bewiesen. Das vergisst man in dieser unglücklichen Lage mit nur elf Punkten aus 15 Spielen schnell', sagte Bandow der dpa. Gleichzeitig räumte er ein, dass von den sechs Neuen zu Saisonbeginn - verpflichtet für eine Rekordsumme von 24 Millionen Euro - nicht alle Einkäufe 'optimal waren'.
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Bescheidender Diego - Diva Ronaldinho
Auf dem Platz sind Ronaldinho und Diego beide brasilianische Ballzauberer, abseits des Rasens könnten sie kaum unterschiedlicher sein.
Während Barcelonas Ronaldinho den großen Auftritt liebt und auch vor dem direkten Aufeinandertreffen im Champions-League-Gruppenspiel zelebriert, präsentiert sich sein für Werder Bremen spielender Landsmann Diego deutlich bescheidener. Der im Sommer aus Porto gekommene Diego will dem Superstar höchstens auf dem Platz nacheifern.
'Er ist ein fantastischer Spieler', sagt Diego über Ronaldinho. 'Er ist ein toller Typ, auf dem Platz und auch außerhalb.' Ein solch divenhafter Auftritt wie von Ronaldinho am Tag vor dem Spiel ist von Diego dennoch schwer vorstellbar. Als wolle er sein eigenes Image auf den Arm nehmen, hielt Barcelonas Starspieler Hof - mit dunkler Sonnenbrille, Goldkettchen um den Hals, Brillanten im Ohr, Mütze auf dem Kopf und dem unvermeidlichen Surfergruß mit abgespreiztem kleinen Finger und Daumen. Dass der zweimalige Welt-Fußballer auf ernsthafte Fragen nur mäßig inhaltsreiche Antworten gab, schien nicht weiter zu stören. Und dass der 26-Jährige den Auftritt genoss, war nicht zu übersehen.
Sein 21-jähriger Nationalmannschafts-Kollege ist von anderem Naturell. Diego wirkt ruhig und eher zurückhaltend. Die große Show gibt es beim ihm nur auf dem Platz. Und die ist ebenfalls beeindruckend. Nach zwischenzeitlicher Kritik hat der Mittelfeldspieler sein Weltklasse-Potenzial offenbart. Für Werder ist der Neuzugang ein Juwel - oder angesichts der sechs Millionen Euro Ablöse wahlweise auch ein Schnäppchen.
Der neue Werder-Regisseur erlebte einen traumhaften Einstand in der Fußball-Bundesliga und erhielt schnell glänzende Beurteilungen. Aber schon vor der Schwächephase der Bremer mit nur einem Punkte aus drei Spielen wurde er für Bremer Verhältnisse ungewohnt offen von seinen Mitspielern kritisiert. Zunächst war es Torsten Frings, der mehr Abwehrarbeit anmahnte. Dann klagte Klose, dass Diego öfter abspielen solle. 'Diskussionen wird es immer geben', lautete seine gelassene Antwort: 'Ich bin zu allem bereit, um mit der Mannschaft Erfolg zu haben.'
Die Kritik ist längst verstummt. Die Zahlen sprechen mit sieben Bundesliga-Toren und neun Vorlagen für ihn. Der Brasilianer dribbelt quirlig und wuselig durch die gegnerischen Abwehrreihen, den meisten Attacken weicht er elegant aus. Und er kann auch den so genannten tödlichen Pass spielen, der ein Spiel so lebendig macht. Zudem überzeugt der filigrane Techniker mit unermüdlichem Einsatz. Fast so rastlos wie Torsten Frings eilt er über das Feld und beteiligt sich am Forchecking der Bremer.
Diego ist aber auch der Mann für die ungewöhnlichen Aktionen. Seine Kunststücke, mit der auch schon die Weltklasse-Gegner von Chelsea und Barcelona genarrt hat, sind schlicht ein Genuss. Und zumindest im Hinspiel gegen Ronaldinho & Co. war er der beste Brasilianer auf dem Platz.
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Klinsmann-Gespräche mit US-Verband vor Abschluss
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Die Entscheidung über ein mögliches Engagement von Jürgen Klinsmann als Fußball-Nationaltrainer der USA steht kurz bevor.
Innerhalb einer Woche sollen die noch laufenden Verhandlungen zwischen dem deutschen Ex-Bundestrainer und dem Präsidenten des US-Verbandes (USSF) Sunil Gulati abgeschlossen sein, wurde am 5. Dezember aus an den Vertragsgesprächen beteiligten Kreisen der USSF bekannt. Klinsmann hatte nach dem dritten WM-Platz mit der deutschen Mannschaft seinen Vertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund nicht verlängert und eine Auszeit bis mindestens zum Jahresende angekündigt.
In seiner Wahlheimat USA gilt Klinsmann als Wunschkandidat der USSF. Der bisherige Trainer Bruce Arena bekam nach dem WM-Vorrundenaus nach fast acht Jahren im Amt keine Vertragsverlängerung mehr. Klinsmann hatte im Oktober gegenüber US-Medien sein Interesse an einem Engagement bekundet und Vertragsgespräche bestätigt.
Neben ihm gelten auch der ehemalige englische Nationalcoach Sven-Göran Eriksson und der mit Argentinien an Klinsmanns Mannschaft im WM-Viertelfinale gescheiterte Argentinier José Pekerman als mögliche Kandidaten. Ihr nächstes Länderspiel bestreitet die US-Auswahl am 20. Januar 2007 gegen Dänemark in Carson, unweit von Klinsmanns Wohnsitz an der Pazifikküste.
sport.de
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Hargreaves will zu Manchester United
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Bayern Münchens Mittelfeldspieler Owen Hargreaves will unbedingt zu Manchester United wechseln. 'Ein Traum würde wahr werden, wenn ich für ManU spielen könnte', erklärte der 25-Jährige in einem Interview mit dem englischen Fernsehsender 'Five'.
Manchesters Trainer Alex Ferguson hat zuletzt bestätigt, weiterhin an Hargreaves interessiert zu sein. Englischen Medienberichten zufolge ist 'ManU' bereit, im Januar 30 Millionen Euro für den derzeit verletzten englischen Nationalspieler auszugeben.
'Es wäre traumhaft', sagte Hargreaves über einen Wechsel zu den 'Red Devils', 'mein Vater kommt aus Bolton, meine Familie wohnt dort. Es gibt ganz besondere Bindungen.' Obwohl er wegen seiner öffentlich geäußerten Wechselabsichten vom Bayern-Vorstand scharf kritisiert wurde, hält Hargreaves sein Vorgehen für richtig: 'Wenn du an etwas glaubst, dann musst du das klar sagen. Es ist wichtig, dass du auf etwas hinarbeitest, das du unbedingt erreichen möchtest.'
Hargreaves hatte sich Mitte September beim 1:2 in Bielefeld einen Wadenbeinbruch zugezogen. Nach Rückschlägen im Heilungsprozess kann er erst wieder im kommenden Jahr eingesetzt werden. Hargreaves hat bei Bayern München einen Vertrag bis 2010. Im Sommer hatte der deutsche Rekordmeister Manchesters Angebot über 25 Millionen Euro abgelehnt. Manager Uli Hoeneß will auch diesmal hart bleiben: 'Unter keinen Umständen werden wir Hargreaves im Januar ziehen lassen', sagte er vor einem Monat dem 'Daily Mirror'.
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Doll genießt seltenes Glück nach HSV-Sieg
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Der totgesagte Hamburger SV hat ein Lebenszeichen von sich gegeben und dem angezählten Trainer Thomas Doll ein selten gewordenes Glücksgefühl beschert.
'Es ist schön zu wissen, wie sich ein Sieg anfühlt', befand der Fußball-Lehrer mit leuchtenden Augen, ehe er sich an seine Kritiker wandte: 'Man sieht, dass ich die Spieler noch erreiche.' Das 3:2 seiner Mannschaft zum Champions-League-Ausstand gegen ZSKA Moskau werteten der zähe Coach und die Schmerz erprobten Fans als Aufbruch des dümpelnden HSV.
'Ich habe jetzt noch eine Gänsehaut', bekannte Verteidiger Bastian Reinhardt Minuten nach der furiosen Partie, die mit einem Tor des eingewechselten Boubacar Sanogo in der 90. Minute entschieden wurde. 'Wir haben eine unglaubliche Moral bewiesen. So muss es weitergehen.' Die ungewohnt leidenschaftlich kämpfende Mannschaft, die in dem erstmals von Beginn an aufgebotenen agilen Angreifer und Torschützen Besart Berisha eine hoffnungsvolle Sturm-Alternative besitzt, begeisterte die Massen auf den Rängen.
Der Freudenrausch hätte noch intensiver sein können, wäre da nicht der Ausraster von Thimothee Atouba gewesen. Sein Amoklauf mit gezücktem Stinkefinger gegen das eigene Publikum war eine Entgleisung übelster Sorte. Weil die Zuschauer seine Fehlleistungen, die zu den Gegentoren der Russen führten, mit Pfiffen quittierten, drehte Atouba durch und erzwang seine Auswechslung. Während die einen den Kameruner am liebsten mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt hätten, zeigte Doll Verständnis: 'Es tut weh, wenn man ausgepfiffen wird. Man muss ihn nicht öffentlich an die Wand nageln. Er wird weiter für uns Fußball spielen.'
So mitreißend das Geschehen auch war: Die Mannschaft muss anchlegen, sonst bleibt der zweite Erfolg im 24. Saisonspiel ein Muster ohne Wert. Der Trainer machte deshalb klar: 'Ich werde die Jungs an diesem Spiel messen.' Seinen Schützlingen ist das recht. Sie erneuerten unterdessen den Treueschwur zu Doll: 'Wir haben heute gezeigt, dass wir mit unserem Trainer weiter arbeiten wollen. Wir stehen alle hinter ihm', sagte Kapitän Rafael van der Vaart.
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Bayern-Manager Hoeneß: Scholl hört im Sommer auf
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Im Sommer 2007 ist für Mehmet Scholl endgültig Schluss: Der ehemalige Fußball-Nationalspieler vom deutschen Rekordmeister Bayern München wird dann nach 17 Jahren Bundesliga seine Karriere beenden und noch einmal einen ganz großen Auftritt bekommen. "Wir werden ihm ein riesiges Abschiedsspiel widmen - gegen Barcelona", sagte Manager Uli Hoeneß der Bild-Zeitung. Im August kommt der Champions-League-Sieger nach München zum Spiel um den jüngst ins Leben gerufenen Franz-Beckenbauer-Pokal.
Für den einstigen Teenie-Schwarm Scholl endet dann eine Karriere, in der Dribblings und Verletzungen genauso zum Markenzeichen des heute 36 Jahre alten Mittelfeldspielers wurden wie markige Sprüche. Gerade in der vergangenen Woche hatte sich Scholl wieder einmal eine Muskelverletzung zugezogen, diesmal war es ein Bündelriss, das Jahr ist für ihn gelaufen.
Zerrungen, Faserrisse, Bänderdehnungen prägten seine Laufbahn, in der er es dennoch auf bislang 382 Bundesligaspiele (97 Tore) für den Karlsruher SC und die Bayern (ab 1992) brachte. Für die Nationalmannschaft lief Scholl 36-mal auf und erzielte dabei 8 Tore. Mit acht deutschen Meisterschaften ist Scholl alleiniger Rekordhalter, wurde 1996 Europameister, 2001 Champions-League-Sieger und sechsmal DFB-Pokalsieger, zudem ist er aktuell dienstältester Bayern-Profi.
"Der FC Bayern verliert natürlich einen Spieler, dem unheimlich viele Sympathien entgegengebracht werden", sagt Hoeneß, der Scholl aber weiter im Verein einbinden will: "Er wird im Jugendbereich für uns arbeiten. Vielleicht wird er diesen sogar im Vorstand vertreten."
Und was sagt Scholl zum Karriereende? Erst einmal gar nichts. Das Reden mit den Medien hat er in den letzten Jahren den Mannschaftskollegen überlassen. Früher wurde Scholl herumgereicht und zierte gleich mehrfach das Titelbild einer Jugendzeitschrift (Bravo). Jetzt will er seine Ruhe haben.
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Ich finds Schade, aber es Zeit er ist eh fast immer verletzt