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CL-Finale in Moskau auf Naturrasen
Das Finale der Champions-League 2008 im Moskauer Luschniki-Stadion wird auf Naturrasen ausgetragen.
Das teilte der russische Verband am Donnerstag mit. Der neue Rasen soll zwei Monate vor dem Endspiel im Mai verlegt werden.
Das 84.745 Zuschauer fassende Stadion verfügt über einen Kunstrasen, auf dem in der vergangenen Woche erstmals ein Spiel der europäischen Königsklasse nicht auf Naturrasen ausgetragen wurde. Spartak Moskau und Sporting Lissabon trennten sich in der Gruppe des Deutschen Meisters Bayern München 1:1.
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FUSSBALL / International
05.10.2006Wutrede von "Rehakles"
Griechenlands Fußball-Nationaltrainer Otto Rehhagel ist sauer. Vor dem EM-Qualifikationsspiel am Samstag gegen Norwegen attackierte er die griechischen Medien. "Wollt Ihr die Nominierungen machen, oder darf ich dies weiterhin tun?" erboste sich der Deutsche bei einer Pressekonferenz in Athen.
Zuvor gab der Kapitän Zagorakis seinen Rücktritt aus dem Nationalteam im Oktober 2007 bekannt.
Der zuletzt heftig kritisierte Rehhagel betonte vor versammelter Presse, dass nur er das Recht habe, Spieler einzuladen. Die griechischen Medien hatten zuletzt die Nominierung von Mittelfeldspieler Ieroklis Stoltidis von Olympiakos Piräus gefordert.
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Hinrunde für Demel beendet
Der Hamburger Abwehrspieler Guy Demel hat sich beim 1:2 gegen den FC Arsenal zum Auftakt der Champions League einen Teilanriss der linken Oberschenkelsehne zugezogen und muss sich einer Operation unterziehen.
Die Diagnose ergab eine Kernspintomographie. Demel wird nach Angaben des Vereins zwölf Wochen pausieren müssen, womit die Hinrunde für den Ivorer beendet sein dürfte.
"Das ist natürlich ärgerlich, doch nach Absprache mit den Ärzten ist eine Operation die beste Lösung", sagte Demel.
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Hanke greift an
Joachim Löw wird am Samstag im Länderspiel gegen Georgien in Rostock einigen Akteuren aus der zweiten Reihe eine Chance geben.
Sicher ist, dass Torwart Timo Hildebrand sein 4. Länderspiel bestreitet. Im Sturm soll Mike Hanke eine Bewährungschance erhalten. Zudem wird David Odonkor im Mittelfeld von Beginn an spielen. In der Abwehr steht wohl Clemens Fritz vor seinem Debut.
Stammkräfte wie z. B. Miroslav Klose werden für das EM-Qualifikationsspiel am kommenden Mittwoch in Bratislava gegen die Slowakei geschont.
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FUSSBALL / EM 2008
06.10.2006Donadoni droht mit Rücktritt
München - Vor den EM-Qualifikationsspielen am Samstag (ab 16 Uhr LIVE) und Mittwoch stehen einige Trainer bereits mit dem Rücken zur Wand.
Quo vadis, Donadoni? Die WM-Euphorie in Italien ist vollends verflogen
Obwohl Italien, Griechenland, Spanien und die Niederlande jeweils erst zwei Quali-Spiele absolviert haben, sind deren Trainer bereits heftig in die Kritik geraten und stehen unter Erfolgsdruck.
Allen voran der Coach des Weltmeisters, Roberto Donadoni. Nach nur einem Punkt aus zwei Partien spürt der 43-Jährige den Gegenwind und drohte bereits mit Rücktritt.
"Ich bin auch bereit, mein Amt sofort niederzulegen", reagierte Donadoni auf die jüngsten Seitenhiebe der italienischen Presse angesäuert.
Rehhagel poltert gegen Medien
Auch beim Europameister Griechenland hängt der Haussegen schief. Auf einer Pressekonferenz gab zuerst Kapitän Theodoros Zagorakis seinen Rücktritt bekannt, anschließend fuhr Trainer Otto Rehhagel die versammelte Journalie an.
"Wollt ihr die Nominierungen machen, oder darf ich das weiter tun?", entfuhr es dem einstigen "König Otto", nachdem die Medien die Berufung eines Spielers gefordert hatten.
Tipps von außen nähme er sowieso nur von einer Person an, sagte Rehhagel: "Nur meine Frau kann mich beeinflussen."
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Kein Länderspiel wie jedes andere
Rostock - Es hat sicherlich schon spannendere Länderspiele als das heutige gegen Georgien gegeben.
Die "Ostdeutschen" Schneider (M.) und Ballack sind die Routiniers im Kader
Und dennoch ist es aus vielen Gründen eine ganz besondere Begegnung.
Leider spielen bei dem Aufeinandertreffen mit Georgiens deutschem Coach Klaus Topmöller aber nicht die sportlichen Aspekte die Hauptrolle.
Im Blickpunkt steht beim erst fünften Auftritt einer DFB-Auswahl in den neuen Bundesländern vielmehr das Rostocker Publikum, nachdem einige fehlgeleitete Anhänger Gerald Asamoah beim Pokalspiel von Schalke gegen Hansa II massiv mit rassistischen Ausfällen beleidigt hatten.
"Rechtsradikalismus keine Chance geben"
Asamoah fehlt zwar aufgrund seines Schien- und Wadenbeinbruchs, dennoch nutzte der 28-Jährige die Chance und sprach sich vor dem Spiel nochmals deutlich gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit aus.
"Die jüngsten Vorfälle in deutschen Stadien sind Grund zu großer Wachsamkeit. Wir dürfen dem Rechtsradikalismus keine Chance geben", sagte der gebürtige Ghanaer.
Allerdings haben die empfindliche Strafe gegen Hansa von 20.000 Euro und einem Spiel des Oberligateams unter Ausschluss der Öffentlichkeit sowie das bundesweite Stadionverbot gegen zwei Täter offenbar bereits Wirkung gezeigt.
"Flagge zeigen gegen Rassismus"
"Der Asamoah-Skandal hat bei uns in Rostock dazu geführt, dass der Großteil unsere Fans Flagge zeigt gegen Gewalt, Rassismus und Intoleranz", berichtet Hansas Fanbeauftragter Axel Klingbein.
DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, der entschieden gegen Rassismus in den Stadien eintritt, hofft daher auch beim Länderspiel auf eine Reaktion des Publikums. "Ich wünsche mir das zumindest, da die Mehrheit der Zuschauer mit diesen Vorfällen nichts zu tun hat", sagte er im Gespräch mit Sport1.de.
"Der Osten ist Fußball-Landschaft"
Dennoch gab der 61-Jährige zu, dass er nach den Vorfällen "zwei Sekunden" über eine Absage des Spiels in Rostock nachgedacht habe. "Aber wir hätten viele getroffen, die mit Rechtsradikalismus nun gar nichts am Hut haben."
Zumal der DFB die Partie bewusst in die neuen Bundesländer vergeben hat, nachdem erst vor gut einem Jahr beim Krisen-Gipfel in Leipzig Maßnahmen für einen Aufschwung des Fußballs in den neuen Ländern beschlossen worden waren.
"Der Osten ist Fußball-Landschaft, das war vor der DDR so, während der DDR und danach. Wer auf diese Landschaft verzichtet, beschädigt den deutschen Fußball insgesamt", sagte Zwanziger der "Leipziger Volkszeitung".
Paradebeispiel Rostock
"Hier ist die Faszination, Fußball zu leben, stärker ausgeprägt als in anderen Gegenden Deutschlands und etwa vergleichbar mit dem Ruhrgebiet. Nach der Wende sind Grundlagen verloren gegangen, deshalb bin ich über die sportbetonten Schulen, die erste Eliteschule des Fußballs in Cottbus, und die vielen Förderzentren froh. Hinzu kommt die Entwicklung bei der Infrastruktur, bei den Stadien."
Paradebeispiele dafür sind Rostock, wo das Ostseestadion bis 2001 für rund 30 Millionen Euro umgebaut wurde und natürlich die WM-Arena in Leipzig.
Dort fanden auch die letzten drei Länderspiele im Osten statt: Im März 2002 das 4:2 gegen die USA in Rostock, danach das 3:0 gegen Kamerun im November 2004 sowie das 4:3 beim Confed Cup gegen Mexiko im Juni 2005 in Leipzig.
Aufwärtsentwicklung zu erkennen
Davor allerdings gab es nach der Wiedervereinigung nur eine einzige Partie der DFB-Elf in der ehemaligen DDR: Das 1:1 gegen Mexiko im Herbst 1992 im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion. Grund dafür waren die maroden Arenen, die keine Spiele auf höchstem Niveau erlaubten.
Der Verfall dieser Traditionsstätten stand sinnbildlich für den Abschwung des Ost-Fußballs. Ebenso stehen die jetzigen neuen Stadien und die geplanten Neubauten in Städten wie Dresden und Magdeburg für die Aufwärtsentwicklung, die auch sportlich zu erkennen ist.
"Der Fußball ist wieder mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt", sagt Zwanziger.
Cottbus als sportliches Aushängeschild
"Es gibt eine erkennbare Entscheidungsfreudigkeit, in die Infrastruktur des Ostens zu investieren und eine neue Euphorie."
Aushängeschild dafür ist Energie Cottbus, durch dessen Aufstieg wieder ein ehemaliger DDR-Klub in der Bundesliga vertreten ist. Dahinter folgt Hansa Rostock, derzeit punktgleich mit Tabellenführer Karlsruhe Zweiter in der Zweiten Liga.
Hinzu kommen im Unterhaus Erzgebirge Aue und Aufsteiger Carl-Zeiss Jena. Und in der Regionalliga Nord stehen Union Berlin und Dynamo Dresden auf den Rängen eins und zwei.
Schneider vor 75. Länderspiel
Bis ganz nach oben schaffen es aber nach wie vor verhältnismäßig wenig Fußballer aus den neuen Ländern. Im DFB-Aufgebot gegen Georgien sind es gerade mal vier von 21 Spielern.
Allerdings handelt es sich neben Robert Enke und Clemens Fritz auch um die beiden dienstältesten Akteure: Kapitän Michael Ballack (72 Länderspiele) und Bernd Schneider.
Der Thüringer könnte am Samstag seine 75. Partie für die DFB-Auswahl bestreiten, so viel wie kein "Ostdeutscher" vor ihm. So würde dieses Länderspiel dann doch mit einem sportlichen Highlight in Erinnerung bleiben.
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Deutsche U 21 unterliegt England
Die deutschen U-21-Junioren haben im Hinspiel um die EM-Qualifikation in England mit 0:1 (0:0) verloren.
In Coventry fiel der entscheidende Treffer der Engländer durch einen "Sonntagsschuss" aus 28 Metern von Leigthon Baines in der 76. Minute. Das deutsche Team konnte sich vor allem in Hälfte eins bei beim überragenden Torhüter Michael Rensing bedanken.
Deutschland muss sich im Rückspiel in Leverkusen am kommenden Dienstag deutlich steigern, um das Ticket für die EM-Endrunde 2007 in den Niederlanden zu lösen.
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Länderspiel: Löw lässt Hanke mit Podolski stürmen
Odonkor erstmals in der Startelf - Sieg gegen Georgien «Verpflichtung gegenüber der Nation»
Tore, Tempo, Spaßfußball: Trotz der
Schonung einiger WM-Stars für den Kampf um Punkte in der Slowakei
will die deutsche Nationalmannschaft ihren Fans im letzten Heimspiel
des Jahres noch einmal eine erfolgreiche Fußball-Gala bieten. Mit dem
Wolfsburger Mike Hanke als Sturmpartner von Lukas Podolski und dem
erstmals für die Startelf nominierten Flügelflitzer David Odonkor
plant Bundestrainer Joachim Löw am Samstag (20.00 Uhr/ZDF) gegen
Georgien die Fortsetzung seiner makellosen Bilanz von bislang drei
Siegen und 17:0 Treffern. «Wir nehmen das Spiel so Ernst wie jedes
andere Länderspiel. Wir haben eine Verpflichtung, dem Publikum und
der Nation gegenüber», sagte Co-Trainer Hans-Dieter Flick.
Bevor der 21-köpfige deutsche Kader am Freitagnachmittag mit dem
Flugzeug von Berlin in den nur 220 Kilometer entfernten Spielort
flog, durfte Löws Assistent bereits einiges über die Aufstellung bei
dem Testspiel im mit 28 000 Zuschauern ausverkauften Ostsee-Stadion
verraten. So wird Hanke gegen den Weltranglisten-93. Georgien im
Angriff den Platz von WM-Torschützenkönig Miroslav Klose einnehmen.
«Mike beginnt neben Podolski. Er hat sich im Training sehr gut in
Szene gesetzt», begründete Flick die Chance für den Wolfsburger.
Hanke will seinen erst zweiten Einsatz in der Startformation
unbedingt erfolgreicher nutzen, als bei seinem Platzverweis vor einem
Jahr beim Confederations Cup im Spiel um Platz 3 gegen Mexiko. «Ich
denke, dass es dieses Mal keine Rote Karte für mich geben wird»,
sagte der 22-Jährige, der totales Engagement ankündigte: «Ich werde
alles geben, kämpfen und versuchen, ein Tor zu machen.» Es wäre sein
zweites im achten Länderspiel und eine dringend benötigte Empfehlung,
um auch in Zukunft weiterhin zum DFB-Kader zu gehören. Löw
informierte Hanke bereits am Freitagmorgen über seinen Einsatz, den
der Stürmer unbedingt nutzen will: «Ich will zeigen, dass ich dazu
gehöre. Lukas und Miro sind im Sturm erste Wahl. Mein Ziel ist es,
konkurrenzfähig zu bleiben und Druck aufzubauen auf die beiden.»
Auch im Mittelfeld wird Löw mindestens eine Umstellung vornehmen.
Für Flanken auf das Sturmduo Hanke/Podolski soll Odonkor sorgen. Der
rasende WM-Joker wird an Stelle von Bernd Schneider auf dem rechten
Flügel beginnen. Führen soll die junge deutsche Mannschaft, in der
auch Jan Schlaudraff (Alemannia Aachen), Piotr Trochowski (Hamburger
SV), Clemens Fritz (Werder Bremen) und Alexander Madlung (VfL
Wolfsburg) je nach Spielverlauf auf ihr Länderspiel-Debüt hoffen
dürfen, Kapitän Michael Ballack. «Er ist unser Leader, der den jungen
Akteuren Rückendeckung geben soll», erklärte Flick.
Ein besonderes Augenmerk wird Löw gegen die von Klaus Toppmöller
betreuten Georgier um Schalke-Profi Lewan Kobiaschwili aber auch auf
die Abwehr legen. Nach dem Ausfall des Gladbachers Marcell Jansen
(Meniskus-Operation) muss die Viererkette vor Torhüter Timo
Hildebrand erneut umgebaut werden. «Wir werden einiges testen»,
bestätigte Flick. Wie bei den ersten zwei EM-Qualifikationsspielen
gegen Irland (1:0) und San Marino (13:0) werden Arne Friedrich und
Manuel Friedrich erneut die Innenverteidigung bilden. Offen ließen
die DFB-Trainer am Freitag, welche Außenverteidiger-Position Philipp
Lahm besetzen wird. «Philipp ist links und rechts einsetzbar», sagte
Flick nur. Lahms Position dürfte davon abhängen, ob sich Löw beim
vierten Abwehrspieler für den schon einmal eingesetzten Berliner
Malik Fathi (links) oder den Debütanten Fritz (rechts) entscheidet.
Für den von Flick zum Abwehrchef ernannten Arne Friedrich ist die
personelle Besetzung nicht entscheidend. Wichtiger sei, dass man
inzwischen eine «Super-Grundordnung und eine gute Organisation» in
der gesamten Mannschaft habe. Rostock sei ein guter Testlauf für
Bratislava. «Gegen Georgien können wir noch ein wenig testen für das
wichtigere Spiel gegen die Slowakei», sagte der Berliner. Am
kommenden Mittwoch geht es dann darum, gegen einen direkten
Konkurrenten um eines der zwei EM-Tickets die Tabellenführung zu
behaupten. Deutschland führt die Gruppe D nach zwei Spielen mit sechs
Zählern vor den punktgleichen Tschechen und den Slowaken (3) an.
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Gegen Georgien reichte der DFB-Elf eine durchschnittliche Leistung zum Erfolg. Das Team bleibt unter Jogi Löw weiter ohne Gegentor. Überflüssig: Lukas Podolski flog nach einer Tätlichkeit vom Platz.
mir hat besonder piotr trochowski gut gefallen auch wenn er in manchen situationen unglücklich wirkte. bester spieler war schweini, 1 tor eins vorbereitet
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FUSSBALL / EM 2008
07.10.2006Slowakei für Deutschland gerüstet
München - Die slowakische Nationalmannschaft ist für das Duell mit dem WM-Dritten Deutschland am Mittwoch bestens gerüstet.
Nürnbergs Vittek (l.) und Wolfsburgs Karhan waren gegen Wales erfolgreich
Marek Mintal und Co. feierten in der EM-Qualifikation in Cardiff einen 5:1 (2:1)-Kantersieg gegen Wales und holten damit den zweiten Sieg im dritten Spiel.
Neuer Tabellenführer in der "deutschen Gruppe" D ist Tschechien, das den Fußball-Zwerg San Marino 7:0 (3:0) bezwang.
Die Slowakei weist wie Deutschland, das allerdings erst zwei Partien bestritt, sechs Punkte auf. Zypern gelang unterdessen in den insgesamt drei Duellen von Deutschlands Gegnern in der Gruppe E durch ein 5:2 (2:2) gegen Irland die Überraschung des Tages.
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"Bravehearts" bezwingen Frankreich
Frankreich hat in der EM-Qualifikationsgruppe B nach dem 3:1-Erfolg über Weltmeister Italien bei den Schotten eine unerwartete 0:1-Schlappe kassiert.
23 Minuten vor dem Abpfiff besiegelte Gary Caldwell die Pleite der "Equipe tricolore". Schottland hat damit drei Siege aus drei Spielen auf dem Konto und baute seine Tabellenführung auf drei Punkte aus.
Litauen siegte auf den Faroer Inseln mit 1:0.
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Ballack und Schweinsteiger als Matchwinner
Rostock - Mit etwas Mühe, aber letztlich ungefährdet hat die deutsche Nationalmannschaft auch ihr letztes Heimspiel des WM-Jahres erfolgreich bestritten.
Verdienten sich Bestnoten: Bastian Schweinsteiger und Michael Ballack
Durch das 2:0 (1:0) gegen die von Klaus Toppmöller trainierten Georgier bleibt zudem die Bilanz von Bundestrainer Joachim Löw makellos: Vier Siege in vier Spielen und 19:0 Tore.
Die zahlreichen Wechsel in der DFB-Auswahl führten allerdings dazu, dass einige Schwächen deutlich wurden. Vor allem die umformierte Abwehr stand nicht immer sicher.
Rot für Podolski
Zudem sah Lukas Podolski nach einer Tätlichkeit die Rote Karte (49.), kann aber im EM-Qualifikationsspiel am Mittwoch in der Slowakei spielen.
Beste Deutsche vor 28.000 Zuschauern im ausverkauften Rostocker Ostsee-Stadion waren die Torschützen Bastian Schweinsteiger (24.) und Michael Ballack (66.).
Die deutsche Mannschaft in der Sport1.de-Einzelkritik:
Timo Hildebrand: Viertes Länderspiel für den Stuttgarter, der erstmals seit dem Confed Cup 2005 im deutschen Tor stand. Aufmerksamer und sicherer Rückhalt. Leitete allerdings mit einem Genickbrecher-Pass auf Arne Friedrich die georgische Großchance ein (34.).
Clemens Fritz: Wie erwartet kam der Bremer auf der rechten Abwehrseite zu seinem ersten Länderspiel. Agierte zögerlich und war zu sehr darauf bedacht, keinen Fehler zu machen. Zu spät bei Tskitishvilis Lattenkracher (12.). Nach dem Wechsel stärker.
Arne Friedrich: Der Abwehrchef tat zu wenig, um für Ordnung in der unsicheren deutschen Viererkette zu sorgen. Persönlich dagegen nur mit einem gravierenden Fehler, als sein Ballverlust vor dem eigenen Tor fast zum 1:1 geführt hätte (34.).
Manuel Friedrich: Der Mainzer zeigte ungewohnt viele Schwächen im Stellungsspiel und im Zweikampf, so dass immer wieder Lücken in der Defensive entstanden. Zudem mit relativ vielen Fehlpässen im Spiel nach vorne. In der 84. Minute gegen Madlung ausgewechselt.
Thomas Hitzlsperger: Durfte auf der linken Abwehrseite ran, wo er sich aber als Fehlbesetzung erwies. Große Probleme in der Rückwärtsbewegung, ließ seinen Gegenspielern zu viel Raum. So etwa als Martsvaladze ihn austanzte (18.). Keine Alternative auf dieser Position. Ging nach 75 Minuten für Fathi vom Feld.
Piotr Trochowski: Der Hamburger ging bei seinem Länderspieldebüt zunächst überraschend mutig und aggressiv zur Sache. Schöner 30-Meter-Schuss, den Georgiens Keeper Lomaia zur Ecke abwehrte (6.). Baute danach etwas ab, zeigte aber insgesamt eine engagierte Vorstellung. In der 75. Minute von Frings abgelöst.
Michael Ballack: Der Kapitän sorgte von Beginn an für Ordnung im deutschen Spiel. Stellte defensiv viele Räume zu und leitete mehrere gelungene Aktionen nach vorne ein. Spielte Schweinsteiger vor dem 1:0 frei und wurde für seine gute Leistung mit dem Treffer zum 2:0 belohnt (66.). Mit dem 33. Länderspieltor nun auf Platz neun der ewigen DFB-Bestenliste gemeinsam mit Miroslav Klose und Fritz Walter.
Bastian Schweinsteiger: Neben Ballack bester deutscher Akteur. Immer anspielbar, übernahm in der Offensive häufig den Spielaufbau, scheiterte zudem bei zahlreichen Distanzschüssen (28., 53., 55.). Dafür aus 30 Metern erfolgreich zum 1:0 (24., zwölftes Länderspieltor) und mit der Vorlage zu Ballacks 2:0 (66.).
David Odonkor: Agierte in seinem ersten Länderspiel von Beginn an mehr als Rechtsaußen denn als rechter Mittelfeldspieler. Engagiert und mit zahlreichen schönen Flügelläufen, aber kaum eine Flanke kam an den Mann. Einmal allerdings fand er Hanke, der an Lomaia scheiterte.
Lukas Podolski: Fand zunächst gut ins Spiel und hatte zwei Schusschancen von der Strafraumgrenze. Konnte sich danach aber kaum mehr in Szene setzen, so dass er sich vielleicht auch aus Frust zum Nachtreten gegen Khizanishvili hinreißen ließ (49.). Sah völlig zu Recht die Rote Karte, wird nach DFB-Angaben aber lediglich für Freundschaftsspiele gesperrt und ist daher am Mittwoch gegen die Slowakei spielberechtigt.
Mike Hanke: Nach gutem Beginn hing der Mittelstürmer immer mehr in der Luft. Bemüht, konnte sich aber kaum entscheidend durchsetzen. Vergab freistehend das mögliche 2:0 (39.) und scheiterte per Kopf aus kurzer Distanz (47.). Machte nach 65 Minuten Platz für Schlaudraff, nachdem er kurz zuvor noch an der Gelb-Roten Karte gegen Khizanishvili beteiligt gewesen war (63.).
Jan Schlaudraff: Der Shootingstar der bisherigen Saison ersetzte in der 65. Minute Hanke und ist damit der erst dritte Nationalspieler von Alemannia Aachen. Fand aber in den verbleibenden Minuten in der Spitze nur wenig Bindung. Immerhin ein schöner Schuss vom Strafraumeck, den Lomaia zur Ecke abwehrte (88.).
Malik Fathi: Zweites Länderspiel für den Berliner, der nach 75 Minuten für Hitzlsperger ins Spiel kam. Sicherte erfolgreich seine linke Abwehrseite ab und wagte sich nach 89 Minuten sogar nach vorne, als er mit einem Schuss aus 18 Metern das gegnerische Tor verfehlte.
Torsten Frings: Der Routinier wurde ebenfalls in der 75. Minute für Trochowski eingewechselt. Beschränkte sich darauf, vor der Abwehr für Ordnung zu sorgen und den Sieg über die Zeit zu bringen.
Alexander Madlung: Länderspielpremiere auch für den Wolfsburger, der sechs Minuten vor Schluss Manuel Friedrich in der Innenverteidigung ersetzte. Nicht mehr geprüft.
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Mintal & Co. schießen sich für Deutschland warm
Fünf Warnschüsse für Deutschland: Mit einer 5:1- Torgala hat sich die Slowakei für das EM-Qualifikationsspiel am Mittwoch gegen Michael Ballack & Co. warm geschossen.
Beim überlegenen Erfolg in Wales erzielten Marek Mintal (2), Robert Vittek, Miroslav Karhan und Dusan Svento die Treffer und stimmten sich ein gutes Jahr nach dem 2:0-Sieg gegen Deutschland auf das Wiedersehen ein. 'Dieses 2:0 aus einem Freundschaftsspiel müssen wir völlig vergessen. Jetzt geht es um Punkte', warnte der Nürnberger Mintal, dessen Team in Gruppe D mit 6 Punkten aus drei Spielen hinter Deutschland (2 Spiele/6 Punkte) auf Rang drei rangiert. Die Spitze holte sich am Wochenende Tschechien (3/9) angeführt von HSV-Spieler David Jarolim durch ein lockeres 7:0 gegen San Marino. Für die große Überraschung sorgte Zypern beim 5:2-Erfolg über Irland.
Beim 2:0-Erfolg über Deutschland im September 2005 waren Mintal, Vittek und Karhan die überragenden Spieler - vier Tage vor dem neuerlichen Duell mit dem WM-Dritten präsentierten sie sich in Cardiff mit Toren wieder in glänzender Form und tankten jede Menge Selbstvertrauen. 'Wir haben Respekt, aber keine Angst vor den Deutschen', sagte Vittek. Während der 24-Jährige in dieser Saison in der Bundesliga schon für den 1. FC Nürnberg traf, erzielte sein Vereinskamerad Mintal nach langer Verletzungspause bislang nur im Nationaltrikot Tore. In der EM-Qualifikation bereits vier Stück - den Lauf will der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig gegen die unter Joachim Löw bislang unbezwungene deutsche Defensive fortsetzen.
Überschwänglich gefeiert wurde in Zypern nach dem 5:2-Erfolg über enttäuschende Iren. 'Es war ein historischer Sieg. Wir dürfen stolz sein, aber nicht glauben, dass wir jetzt der Elite angehören', warnte Zyperns Trainer Angelos Anastassiadis.
Beim Einbahnstraßenfußball im strömenden Regen von Liberec war Jarolim nicht nur wegen seines ersten Tores in der Nationalmannschaft der beste Tscheche beim 7:0-Erfolg. 'Drei Punkte, keine Gelbe Karte, keine Verletzungen - alle Ziele erfüllt', sagte Trainer Karel Brückner, der auf den verletzten Tomas Galasek verzichten musste.
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Schalke 04 vor Millionendeal mit Gasprom
Der FC Schalke 04 steht vor dem größten Millionendeal in der Fußball-Bundesliga und lässt den Rubel künftig kräftig rollen.
Nach Informationen des WDR-Hörfunks aus Moskau sowie Medienberichten in der 'Bild'-Zeitung und dem Online-Dienst des Fachmagazins 'Kicker' soll der russische Energiekonzern Gasprom neuer Hauptsponsor des Reviervereins werden und in den kommenden fünf Jahren bis zu 125 Millionen Euro in die Kassen des mit 255 Millionen Euro verschuldeten Clubs spülen. Es wäre der höchste Sponsorenvertrag im deutschen Liga-Fußball. Bislang kassierte der FC Bayern München pro Saison bis zu 20 Millionen (Deutsche Telekom).
Der Verein bestätigte die Meldungen bisher nicht, sondern verwies in einer Mitteilung lediglich darauf, dass Spekulationen in Medien nicht kommentiert würden. Trainer Mirko Slomka verriet dem Fernsehsender DSF allerdings: 'Das ist ein spannendes Thema für uns. Wenn es nächste Woche zum Abschluss kommt, dann ist das ein sehr guter Vertrag.' Der FC Schalke hat den 10. Oktober eine Pressekonferenz angekündigt, bei der in Dresden Einzelheiten zu einer neuen Zusammenarbeit zwischen den Gelsenkirchenern und dem russischen Erstligisten Zenit St. Petersburg bekannt gegeben werden sollen. Diese Kooperation werde während des Besuchs des russischen Präsidenten Wladimir Putin beim 'Petersburger Dialog' der Öffentlichkeit präsentiert, kündigte Schalke an.
Der Konzern Gasprom hält bei Zenit St. Petersburg 75 Prozent der Aktien und arbeitet daran, auf dem sportlichen Sektor mit dem niederländischen Trainer Dick Advocaat die Champions League zu erreichen. Wie es heißt, will der Energiekonzern auch auf dem westeuropäischen Markt Fuß fassen. Zu den 330 000 Mitarbeitern des größten russischen Arbeitgebers gehört sogar Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, der den Aufsichtsrat der Gasprom-Tochter Nord Stream zum Bau der Ostsee-Pipeline führt. Die russische Regierung hält an Gasprom die Kontrollmehrheit von 50 Prozent plus eine Aktie. Die E.ON-Tochter Ruhrgas hält als größter ausländischer Aktionär direkt und indirekt einen Anteil von 6,43 Prozent. 2005 hat Gasprom nach eigenen Angaben einen Reingewinn von 5,98 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Für Schalke wäre der Sponsorenvertrag mehr als nur ein warmer Geldregen, sondern ein 'Super-Deal' zur richtigen Zeit. Der Bundesligist muss für Zins und Tilgung des Stadion-Neubaus sowie zur Rückzahlung der Schechter-Anleihe in Höhe von 85 Millionen Euro jährlich 20,8 Millionen Euro zahlen. Zudem hat sich die Mannschaft auf dem sportlichen Sektor in dieser Saison mit dem frühen Ausscheiden im UEFA-Cup um weitere Millionen-Einnahmen gebracht.
Drahtzieher des Deals soll Schalkes Aufsichtsrats-Vorsitzender Clemes Tönnies sein, der über Schröder den Kontakt zu dem russischen Konzern hergestellt hat. Fleischfabrikant Tönnies war für eine Stellungnahme am Wochenende nicht zu erreichen. Schalke-Präsident Gerd Rehberg sagte lediglich: 'Es lohnt sich am Dienstag nach Dresden zu kommen.' Wie es heißt, will die Clubführung nicht, dass Schalke komplett übernommen wird. Die neuen Sponsoren sollen weder Sitz im Vorstand noch im Aufsichtsrat des Clubs erhalten.
Der aktuelle Vertrag zwischen dem Bundesligaclub und seinem derzeitigen Hauptsponsor Victoria läuft noch bis 30. Juni 2007. Der Versicherungskonzern ließ wissen, dass vor dem Hintergrund des auslaufenden Vertrags besprochen werde, wie die Zusammenarbeit weitergeführt werden kann. Victoria bleibe auch weiterhin 'ein wichtiger und herausgehobener Partner des FC Schalke 04', hieß es. Der Konzern soll bislang pro Spielzeit 7,5 Millionen Euro an den UEFA-Pokalsieger von 1997 zahlen.
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Löw wechselt gegen Slowakei halbes Team aus
Joachim Löw rotiert. Mit dem Austausch der halben Mannschaft und der Rückkehr von fünf ausgeruhten WM-Assen will der Bundestrainer auch die Nagelprobe in der Slowakei bestehen und einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Fußball-EM machen.
Die beim 2:0-Testlauf gegen Georgien geschonten Stammkräfte Jens Lehmann, Philipp Lahm, Torsten Frings, Bernd Schneider und Miroslav Klose werden wieder in der Startelf stehen, wie Löw ankündigte. 'Sie werden nach ihrer Pause neue Energie haben', sagte der Bundestrainer, der im Stadion 'Tehelné Pole' von Bratislava 90 Minuten Schwerstarbeit erwartet. 'Die Slowaken werden uns alles abverlangen. Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen.'
Ein Fragezeichen mit ungewisser Größe steht hinter Bastian Schweinsteiger. Der Mittelfeldspieler nahm wegen Ohrenschmerzen in Kühlungsborn nicht am Training teil, sein Einsatz soll aber nicht ernsthaft gefährdet sein. Auch einige andere Akteure haben sich über das Wochenende in der rauen Ostseeluft von Heiligendamm leicht erkältet, wie Team-Manager Oliver Bierhoff berichtete. Mit Hilfe der medizinischen Abteilung soll Löw aber dennoch sein derzeit bestmögliches Team mit noch neun WM-Stammkräften aufbieten können.
Auch Lukas Podolski, der nach seinem Platzverweis gegen Georgien für zwei Freundschafts-Länderspiele gesperrt worden ist, kann in Bratislava wieder auf Torejagd gehen. Oliver Neuville hat seine Achillessehnen-Reizung so weit überwunden, dass er wieder mit der Mannschaft trainierte und zumindest als Joker verfügbar ist.
In der Abwehr muss Löw allerdings mit Clemens Fritz erneut improvisieren. Torhüter Lehmann sieht darin kein Problem: 'Auch Clemens hat das System schon drin', meinte der Torhüter. Nach seinem Debüt gegen Georgien soll der 25-jährige Bremer auch in Bratislava rechts verteidigen, weil Lahm nach dem Ausfall des verletzten Gladbachers Marcell Jansen links benötigt wird. Im Zentrum spielen erneut Arne und Manuel Friedrich. Fritz weiß, dass auf ihn und seine Kollegen mehr Arbeit zukommen wird als gegen die Georgier. 'Die Slowaken sind ein anderes Kaliber', sagte der Bremer. Doch nach vier Siegen ohne Gegentor unter Löw soll die weiße Weste auch gegen die slowakische Offensive um das Bundesligaduo Mintal/Vittek erhalten bleiben. 'Wir hoffen, dass auch in Bratislava die Null steht', erklärte Lahm.
Erstmals seit der 1:4-Blamage vor sieben Monaten in Italien muss sich die deutsche Elf wieder in einem schweren Auswärtsspiel beweisen. Doch selbst die schwache Bilanz im Ausland mit nur einem Sieg in den letzten sechs Länderspielen (dem 13:0 in San Marino) schreckt den WM-Dritten nicht. 'Die Slowaken sind zu Hause sicher sehr gefährlich', sagte Lehmann rückblickend auf die 0:2-Niederlage im Testspiel vor einem Jahr. 'Aber wir sollten inzwischen die Mentalität haben, auch dort gewinnen zu wollen.'
Ein Sieg käme aus Lehmanns Sicht bereits einer 'Vorentscheidung' im Kampf um eines der beiden EM-Tickets gleich. So sieht es auch Franz Beckenbauer, der aber auch mit einem Unentschieden leben könnte. 'Bei einem Sieg haben wir die Slowakei vom Hals, ein Punkt macht auch nichts kaputt', meinte Beckenbauer. Mit sechs Punkten liegt die deutsche Mannschaft in Gruppe D hinter Tabellenführer Tschechien (9 Zähler) auf Platz zwei vor den punktgleichen Slowaken (6). Allerdings hat die DFB-Auswahl ein Spiel weniger ausgetragen.
Bevor der 20-köpfige Kader von Rostock-Laage nach Bratislava fliegt, standen für die Nationalspieler neben dem Training umfangreiche Tagesaktivitäten abseits des Rasens auf dem Programm. Im Rahmen der neuen DFB-Schulfußball-Offensive besuchten die Spieler am Morgen die Fritz-Reuter-Schule in Kühlungsborn. Dort beantworten sie in den elf Klassen Fragen der Grundschüler und schrieben Autogramme. 'Das war sehr schön', berichtete Lehmann. Beim Abschied machten die Kinder in der Turnhalle 'La Ola' mit Kapitän Michael Ballack & Co. Zum Kindertag passte auch eine Carrera-Bahn, an der die Nationalspieler im noblen 'Kempinski Grand Hotel Heiligendamm', in dem schon US-Präsident George Bush bei seinem Deutschland-Besuch logierte, um die Wette fuhren.