Zwar ist Bill Gates nicht mehr Chef von Microsoft - er hat eigentlich gar keine operative Funktion mehr im Unternehmen -, aber immerhin hat er Microsoft gegründet und wird wohl bis ans Ende seiner Tage mit dem Softwareriesen verbunden. Für die meisten ist Bill Gates Microsoft. Das ist wohl auch der Grund, wieso nicht der aktuelle Microsoft-Boss Steve Ballmer, sondern eben William H. Gates im neusten TV-Spot von Microsoft zu sehen ist. In den USA, nicht bei uns.
Aber es ist nicht einfach nur ein Spot, es ist eine Kampagne. Zwei Werbefilmchen gibt es bereits. In beiden ist Bill Gates zusammen mit US-Comedian Jerry Seinfeld zu sehen, einem der teuersten Entertainer unserer Zeit. Seinfeld soll 10 Millionen Dollar Gage für seinen Auftritt kassiert haben. Rund 300 Millionen Dollar lässt sich Microsoft die Imagekampagne kosten. Da hat sich also jemand etwas vorgenommen. (Und da wundere sich noch einer, dass Windows nicht günstiger, sondern immer teurer wird...)
Und was sehen wir in den etwas verquer wirkenden Spots? In Folge 1: Bill Gates in einem Schuhladen, der nach dem passenden Schuhwerk fahndet. In Folge 2: Ein Besuch bei einer ganz normalen Familie ("real people"). In beiden Spots werden Windows oder Microsoft nicht wirklich erwähnt. Es werden nur Andeutungen gemacht - und das soll natürlich witzig sein.
Es findet nur keiner witzig.
Kritiker meinen, hier wolle man offensichtlich an die wirklich gelungenen Apple-Spots der vergangenen Jahre ranreichen, in denen die PC-Welt aufs Korn genommen wurde. Aber das kann man wirklich nicht behaupten: Die Microsoft-Spots sind ziemlich dünn - aber lang (und damit teuer, denn es muss teure Sendezeit gekauft werden). In einschlägigen Blogs wird bereits über Sinn und Unsinn diskutiert. Das Urteil fällt vernichtend aus. Manche zweifeln gar, ob es eine funktionierende PR-Abteilung bei Microsoft gibt.
Die gute Nachricht: Nach Deutschland werden die Spots garantiert nicht kommen. Die würde hier erst recht niemand verstehen. Aber mal einen Blick auf die Webvideos werfen, das geht natürlich.
Quelle: wdrblog.de