Im Schnitt widmet sich jeder Erwachsene in Deutschland täglich 58 Minuten dem Internet. Laut einer Analyse (PDF-Datei) der Daten der ARD/ZDF-Onlinestudie 2008 sind dies 4 Minuten mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Fernseh- und Hörfunkkonsum sei im Vergleich dazu nahezu konstant bei 225 Minuten beziehungsweise 186 Minuten täglich konstant geblieben. Während bei den Erwachsenen das Internet bei der Mediennutzung auf Platz drei steht, hat es bei den 14- bis 19-Jährigen Vorrang. Sie sind 120 Minuten täglich online, 100 Minuten schauen sie in den Fernseher und 97 Minuten lauschen sie dem Radio.

Für 62 Prozent aller Internetnutzer steht der Informationsabruf an erster Stelle, 19 Prozent nennen als primären Nutzungsgrund die Unterhaltungsangebote im Netz. Rund die Hälfte aller Internetnutzer ruft mindestens einmal wöchentlich Nachrichten und Informationen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Sport ab. Insbesondere im Bereich der tagesaktuellen Information werden Websites aufgesucht, die auch außerhalb der Internet-Welt bekannt sind: die Online-Angebote von Nachrichtenmagazinen, Fernsehsendern und Tageszeitungen.

Helmut Reize, Vorsitzender der ARD/ZDF-Medienkommission und Intendant des Hessischen Rundfunks, sieht durch die Studie bestätigt, dass die öffentlich-rechtlichen Sender der zunehmenden Individualisierung des Medienkonsums Rechnung tragen müssen. Die sonst linear gebotenen Sendungen müsse es auch thematisch sortiert geben, also im Internet. ZDF-Intendant Markus Schächter, stellvertretender Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission, meint, ohne ein attraktives Online-Angebot werde das ZDF jüngere Zuschauer mittelfristig nicht mehr erreichen können.

Quelle: Heise.de