Psychologe Klaus Wölfling von der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, ist Leiter der dortigen Ambulanz für Spielsucht, die im März eingerichtet wurde. Er sieht einen budnesweit steigenden Bedarf an Therapien für Computerspielsüchtige.
Die meisten seiner Patienten sind zwischen 18 und 27 Jahre alt und überwiegend männlich, bei rund 3-9 Prozent der Internetnutzer in dieser Altersgruppe gerät der Umgang mit dem Computer außer Kontrolle. "Die Süchtigen gehen kaum an die frische Luft, treiben keinen Sport und legen keinen Wert auf gesunde Nahrung. Das Spiel bekommt im Leben einen höheren Stellenwert, beispielsweise Sex oder Durst spielen keine Rolle mehr." Neben gesundheitlichen drohen vor allem soziale Probleme, wegen des Abbruchs von sozialen Kontakten, aber auch existentielle, wenn z.B. wegen Leistungsabfall der Job gekündigt wird.
In Mainz wird den Süchtigen mit einer Gruppentherapie geholfen. Man versucht ihnen etwas neues anzubieten und die Patienten zu einem funktionalen Umgang mit dem Internet bringen. Verboten ist das Spielen aber nicht, das sei "realitätsfern".
Quelle: heise.de