30:29-Sieg gegen Schweden
DHB-Team bleibt im EM-Turnier
Die deutschen Handballer haben dank ihrer bislang besten Turnierleistung und einem überragenden Torwart Silvio Heinevetter das vorzeitige EM-Aus gerade noch verhindert.
Christoph Theuerkauf
Beim 30:29 (21:1 im Gruppen-"Endspiel" gegen Rekord-Europameister Schweden feierte die DHB-Auswahl den ersten Sieg im Turnier und zog damit in die Hauptrunde ein. Als Dritter der Gruppe C muss die DHB-Auswahl zunächst am Sonntag (24.01.10, live im Ersten und bei sportschau.de ab 16.10 Uhr) gegen Olympiasieger und Weltmeister Frankreich antreten. Am Dienstag geht es gegen den Olympia-Dritten Spanien, ehe im abschließenden Spiel am Donnerstag Tschechien wartet. Nach der Auftaktpleite gegen Polen (25:27) und dem glücklichen Unentschieden gegen Slowenien (34:34) geht das deutsche Team allerdings mit der Hypothek von 1:3 Punkten in die nächsten Spiele und dürfte bei nur einer weiteren Niederlage wohl
Von Beginn an konzentriert
"Von uns allen fällt eine riesige Anspannung ab, wir sind alle nur noch glücklich. Wie es jetzt weitergeht, werden wir sehen. Für uns war erst mal nur das Spiel gegen Schweden wichtig", sagte Matchwinner Heinevetter. Brand lobte die "sensationelle Einsatzbereitschaft" seines Teams, übte aber auch sanfte Kritik: "Mit so einem engen Spiel musste man rechnen. In der zweiten Halbzeit hätten wir den Ball besser laufen lassen müssen. Wir haben einige Male den Faden verloren." In der Hauptrunde wolle man "schauen, was rauskommt. Den einen oder anderen Punkt wollen wir mitnehmen", sagte Brand.
Vor 8.200 Zuschauern in der Innsbrucker Olympiahalle zeigte der Weltmeister von 2007 erstmals im Turnier über weite Strecken der Partie eine konstant gute Leistung. Beste Werfer in der Brand-Auswahl waren Holger Glandorf (TBV Lemgo/8 Tore) und Torsten Jansen (HSV Hamburg/7). Anders als in den beiden vorherigen Vorrundenspielen war das DHB-Team diesmal von Beginn an sehr konzentriert bei der Sache und zeigte sich vor allem in der Offensive stark verbessert. Fast jeder Angriff führte in den ersten Minuten zu einem Torerfolg, sodass man bis auf eine kurze Phase Mitte der ersten Spielhälfte (8:9/13. Minute) immer in Führung lag. Beim 15:12 (22.) betrug der Vorsprung erstmals drei Tore.
Rot für Roggisch
Die Mannschaft spielte verglichen mit den zum Teil desaströsen Auftritten gegen Polen und Slowenien diesmal deutlich variabler und leistete sich weitaus weniger Fehler. Zudem konnten Torwart Johannes Bitter (HSV Hamburg), vor allem aber Heinevetter (Füchse Berlin), der nach 20 Minuten zwischen die Pfosten kam, mit ihren Paraden den Vorsprung lange Zeit verteidigen.
Nach der Pause wuchs das Polster zunächst sogar auf vier Tore an (23:19/33.), ehe die Schweden besser ins Spiel fanden und eine Aufholjagd starteten. Beim 27:27 (53.) war der Spielstand erstmals wieder ausgeglichen. In den letzten acht Minuten musste das Team sogar auf seinen Abwehrchef Oliver Roggisch (Rhein-Neckar Löwen) verzichten, der nach seiner dritten Zeitstrafe Rot sah.
Quelle: Sportschau.de