DIE GESCHICHTE DER WCW





Die Geburt von World Championship Wrestling

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Jim Crockett war bis in den 80er Jahren der Promoter der "Jim Crockett Promotion", welche an die NWA (National Wrestling Alliance) gebunden war. Ted Turner stieg 1988 ins Wrestling-Geschäft ein und übernahm die Promotion. Turner war in den Jahren zuvor schon einmal mit dem Wrestling involviert, in dem nämlich Vince McMahon mit der World Wrestling Federation auf einem seiner Sender Shows ausstrahlte. Nun sollte Ted Turner mit einer eigenen Wrestling-Promotion im Geschäft sein. Der Name der Promotion sollte dann World Championship Wrestling sein, die immer noch an die NWA gebunden war, was sich zu beginn der 90er Jahre immer weiter ändern sollte.



Die langsame Trennung von der NWA

World Championship Wrestling hatte einige große Namen in ihrem Roster. Dazu gehörten Ric Flair, Lex Luger, Sting und die Steiner Brothers. 1991 verließ Flair dann samt World Title die Company und ging zur WWF. Zuvor sei erwähnt, dass die NWA einem Japaner namens Tatsumi Fujinami im Frühjahr 1991 den World Title gegen Ric Flair in Tokio, Japan gewinnen ließen. Die WCW war davon weniger begeistert und führten statt dessen einen eigenen World Title ein, den sie Ric Flair überreichten. Der Nature Boy unterschrieb dann einen Vertrag mit der damaligen WWF. Der Titel wurde zwar für vakant erklärt, jedoch nahm Flair den eigentlichen Gürtel mit in die WWF und präsentierte sich dort als "Real World Champion". Dennoch zeichnete sich immer mehr ab, dass sich World Championship Wrestling von der NWA abkabseln wollte. Dies geschah dann auch im Herbst 1993. Die WCW sollte fort an nichts mehr mit der NWA am Hut haben und komplett auf eigenem Fuß stehen.



Verlustgeschäft ... Turner macht mehr Geld locker

In den ersten Jahren fuhr die WCW keinerlei Gewinne ein. Viel mehr war es ein gewaltiges Verlust-Unternehmen. Ted Turner konzentrierte sich nun mehr auf seine Wrestling-Promotion und unterstützte dies mit mehr finanziellen Mitteln. Ihm schien immer mehr bewusst zu werden, dass er mit der WCW durchaus mehr Geld machen konnte. Das Scheckbuch von Turner sollte in den Jahren darauf eine sehr große Rolle spielen ...



Änderung in der Geschäftsleitung



Auch in der Position des WCW Präsidenten gab es in den ersten Jahren etliche Änderungen. Von 1988-1991 befand sich Jim Herd in dieser Position, bis er 1991 von Kip Allen Frey abgelöst wurde. Dieser durfte jedoch schon ein Jahr später wieder seinen Schreibtisch frei machen, denn Bill Watts übernahm dessen Job. 1993 gab es dann den entscheidenen Wechsel. Ted Turner übergab Eric Bischoff den Job als WCW Präsidenten und die Verantwortung der Wrestling Company. Bischoff sollte nun das Ruder in die Hand nehmen und die WCW in die richtige Richtung lenken. Bischoff schaffte es dann auch einen Vertrag mit den Universal Studios abzuschließen, um dort die WCW Sendungen aufzuzeichnen.



Die große Verpflichtung: Hulk Hogan kommt!



Hulk Hogan verließ 1993 die World Wrestling Federation und wollte sich auf seine Schauspielkarriere konzentrieren. Auf dem gleichen Studiogelände wo auch die WCW ihre Sendungen drehte, befand sich Hogan am Set seiner Serie "Thunder In Paradise", die auch jahre lang in Deutschland lief. Eric Bischoff entschloß sich ans Set zu gehen und Hogan wegen einer Rückkehr ins Wrestling-Business anzusprechen. Hulk und Eric konnten sich einigen und der Hulkster unterschrieb im Sommer des Jahres 1994 einen Vertrag mit World Championship Wrestling. In seinem Debut würde er auf den WCW World Champion Ric Flair treffen. Dem Match das es in der WWF nie bei einem Pay-Per-View gab, wenn es auch zunächst für WrestleMania VIII geplant war. Beim Bash At The Beach 1994 kam es zu diesem Match und Hogan gewann den WCW Titel und führte die Turner-Liga in eine neue Richtung an.



Wrestler kommen und Wrestler gehen



Trotz der Verpflichtung Hogan's und dem steigenden Interesse an der WCW, gingen einige Wrestler andere Wege. Darunter war auch Steve Austin. Nach dem ihn Eric Bischoff feuerte ging Austin zur ECW und feierte dann im Frühjahr 1996 sein Debut in der World Wrestling Federation. Was aus Austin geworden ist, dürfte jedem klar sein. Andere Namen wie Mick Foley, Vader oder auch Marc Mero verließen ebenfalls das Turner-Land und landeten schließlich in der WWF. Jedoch konnte Eric Bischoff viele bekannte Namen verpflichten. Darunter schon 1993 die Nasty Boys, dann auch noch Wrestler wie Jim Duggan und Sid, die jedem WWF Fan bekannt waren. Ende des Jahres 1994 folgte dem Hulkster ein alter Wegbegleiter. Und zwar der Macho Man Randy Savage, der sich in der WWF nicht mehr fühlte. Savage unterschrieb und feierte seinen dritten Frühling bei World Championship Wrestling.



Die Konkurrenz zur WWF .... die Geburt von Monday Nitro



Ted Turner überraschte Eric Bischoff 1995 dann mit der Aussage: "Was müssen wir tun um mit der WWF konkurrieren zu können?" Er gab Bischoff jeden Montag Abend paralell zu WWF Monday Night RAW einen Sendeplatz auf seinem Sender TNT. WCW Monday Nitro feierte im September 1995 sein Debut und konnte mit dem Debut von Lex Luger, der einen Abend zuvor noch in der WWF zu sehen war, überraschen. Der Konkurrenzkampf sollte beginnen. Bischoff ließ dies seinem Konkurrenten deutlich spüren. U.a. gab er in der LIVE-Ausstrahlung von Nitro mehrfach die Ergebnisse von RAW vorweg und einen weiteren Vorfall gab es, als Alundra Blayze samt WWF Women's Titel in die WCW wechselte und als Madusa ihr Debut feierte. Auf Anweisung Bischoff's warf sie den Gürtel vor der Kamera in eine Mülltonne.



Noch mehr Geld = noch mehr Wrestler



Die WCW konnte auf dem Markt mit noch mehr finanziellen Mitteln und Garantieverträgen mehr Wrestler für sich gewinnen. Dazu zählen besonders die WWF Superstars, aber auch einige aus der ECW inkl. etlicher Cruiserweight Wrestler, die Bischoff der ECW abnahm und der WCW als eigene Kreation präsentierte. Die WWF verlor viele ihrer Wrestler nach und nach an World Championship Wrestling. Darunter zählten dann auch Scott Hall und Kevin Nash. Beide waren in der Federation 2 der absoluten Top-Stars und auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Zu beginn des Jahres 1996 war ihr Wechsel zur WCW bekannt, jedoch mussten beide noch einige Monate in der WWF bleiben. Sie bekamen den Wechsel sichtlich zu spüren, in dem sie mehrfach jobben mussten. Im Sommer sollte mit ihrem Debut eine neue Wende im Pro-Wrestling eingeschlagen werden ...



nWo wird geboren & dreht die Wrestling-Welt auf den Kopf



Scott Hall feierte etwas eher als Kevin Nash sein WCW Debut und wurde als Outsider präsentiert. Die Fans bekamen das Gefühl als habe die WWF ihre Wrestler geschickt um die WCW zu zerstören. Mit diesem Konzept lockte Bischoff viele Fans zur WCW, auch von der WWF. Kevin Nash feierte wie erwähnt auch sein Debut. Eric Bischoff hatte das Konzept der nWo, eines eigenen Stables/Promotion die gekommen war um die WCW zu übernehmen. Sie sollte die erfolgreichste in der Geschichte des Wrestlings werden. Als dann auch noch Hulk Hogan sich zu den Outsiders als drittes Mitglied beim Bash At The Beach 1994 bekannte, sollte der WCW ein gewaltiger Erfolg bevorstehen. Aus der Multi-Mio.-Dollar-Verlust-Company sollte nun ein erfolgreiches Wrestling-Unternehmen werden. Der nWo schloßen sich dann immer mehr Wrestler an. Die Gruppierung begeisterte von Woche für Woche immer mehr Wrestling-Fans.



Die WCW wird zur #1 im Business

Schließlich konnte dann das vollendet werden, was sich in den Monaten im Kopf-An-Kopf-Rennen als möglich heraus kristallisierte. Und zwar konnte die WCW die WWF in den Ratings besiegen und dauerhaft abhängen. Insgesamt schaffte es Nitro RAW 83 Wochen in Folge zu besiegen! Erst im April 1998 sollte es der WWF mit RAW wieder gelingen die Ratings umzudrehen. Die WCW konnte in dieser Zeit aber das komplette Wrestling-Business bestimmen. Ihr Ziel war es die WWF aus dem Geschäft zu drängen, was Ihr auch fast gelang. Mit WCW Thunder brachte man 1998 eine zweite Hauptshow raus, auch wenn Nitro die größere Show blieb, geschah bei Thunder auch wöchentlich einiges und die Storylines wurden dort fortgesetzt.



Sting .... der Rächer der WCW



Inspiriert vom Film-Charakter "Crow" wurde der farbenfrohe Sting zu einem Mann, der sich nur noch im Schatten bewegen sollte. Als die nWo Storyline begann, zog sich Sting aktiv zurück und war immer wieder nur auf der Hallendecke oder an sonstigen Orten im Hintergrund zu sehen. Er wurde wie gesagt auch optisch anders. Ganz dem "Crow" Gimmick angepasst sah man Sting nur noch mit schwarz-weißer Gesichtsbemahlung und in einer Lederjacke sowie Baseball-Ped. Weit über 1 Jahr betrat er aktiv keinen Ring und feierte erst Ende des Jahres 1997 seine Rückkehr in den Ring bei WCW Starrcade. Dort nahm er Hollywood Hulk Hogan den WCW World Title ab. Mit Sting hat die WCW eine sehr lange und gut umgesetzte Storyline geschafft, die wirklich immer wieder neu ins Rollen gebracht wurde und clever über etliche Monate gezogen wurde.



Bret Hart verlässt die WWF und kommt zur WCW



Der WCW gelang ein weiterer Clou. Vince McMahon bat Bret Hart darum bei der WCW nach einem Angebot nachzufragen, weil er sich den "Hitman" nicht mehr leisten konnte ( siehe weiteres unter Montreal Screwjob ). Bret wurde dann bei der Survivor Series 97 um den Titel betrogen und sollte anschließend sein Debut bei World Championship Wrestling feiern. Einer der größten Stars im Wrestling war nun auch im großen WCW Kader. Eric Bischoff hatte einen neuen Top-Einkauf gemacht, jedoch wusste er Bret schwer einzusetzen. Mal fehdete Bret kurz um den US Titel und dann wieder einmal mit jemand anderes und dann gab es Zeiten in denen man keine Verwendung hatte. Erst im Herbst 1999 wurde Bret richtig als Main Eventer eingesetzt und erring den World Titel. Allerdings sollte sich die Verpflichtung Bret Hart's doch als Eigentor erweisen. 3 Jahre lief sein Vertrag und der "Hitman" erhielt pro Jahr eine Garantiesumme von $ 3 Mio. Bret war Top-Verdiener und die WCW wusste nicht was man mit ihm anstellen sollte?




Goldberg: Der neue Star



In der ganzen Zeit als die WCW die #1 im Business war, vertraute man auf die alten bekannten Stars wie Hogan, Sting, Macho Man, Lex Luger, Kevin Nash usw. Nur ein Mann erhielt eine Chance und einen großen Run zum Main Eventer. Bill Goldberg tauchte Ende des Jahres 1997 auf und besiegte alles was sich ihm in den Weg stellte. Dies innerhalb kürzester Zeit. Es kam bei den Fans an! Im Sommer 1998 besiegte er dann Hollywood Hogan im Georgia Dome und konnte neben seinen US Titel auch den WCW World Heavyweight Title erringen. Diesen verlor er ein halbes Jahr später an Kevin Nash, was seine erste Niederlage bedeutete. Goldberg erhielt einen Run der in der WCW nicht zu vergleichen war. Neben der nWo sicherlich etwas was das Wrestling bis heute geprägt hat.



Der langsame Untergang & neue Führung



Die WWF konnte die Schwächen der WCW ausnutzen. Turners Wrestling-Promotion machte mehrere Fehler. Dazu gehörte auf ihre Stärken der nWo zu bauen und nicht nach vorne zu sehen. Die WWF nutzte dies und schaffte mit neuen Charakteren und Stars sowie spannender Storylines die Wende. Die WCW verlor wie angesprochen in den Ratings nach 83 die Führung und sollte immer langsamer untergehen. Das Interesse an der WCW fiel und somit auch Ratings und wichtige Einnahmen. Die WCW machte ordentliche Verluste. 1999 traf es dann auch Eric Bischoff. Er wurde entlassen. Als Nachfolge konnte die WCW Vince Russo und Ed Ferrera im Creative Team gewinnen, die zwar einiges änderten, aber dennoch die WCW nicht aus dem sinkenden Schiff wieder rausholen konnten.



Die WCW wird verkauft ... der Krieg ist vorbei



Es kam wie es kommen musste. Ted Turners Unternehmen sollte verkauft werden, nach dem es im Jahr gut $80 Mio. Verlust erwirtschaftete. AOL/Time Warner konnten die WCW dann auch an einen neuen Besitzer bringen. Eric Bischoff, kurzfristig zuvor noch einmal zur WCW zurück gekehrt, wollte die WCW aufkaufen. Allerdings sprang er ab, als ihm Turner keinen Sendeplatz versichern konnte. Zumindest war es weniger interessant für ihn geworden. Am 26.03.2001 sollte es dann offiziell werden. Die WCW hatte einen neuen Besitzer. Der Name war jedoch kein unbekannter: Vince McMahon! Der Besitzer der Konkurrenz konnte sich seinen Rivalen unter den Nagel reißen und den Krieg der beiden größten Wrestling-Ligen beenden. Der "Monday Night War" und der generelle Kampf zwischen der WWF und WCW war beendet.



Das Nachleben der WCW in der WWE



Im Sommer 2001 startete eine lange Storyline, in der die WWF in einem Kampf gegen die ehemaligen Wrestling-Ligen WCW/ECW stand. Dieses Bündnis nannte sich Alliance. Einige alte WCW Stars konnten zwar verpflichtet werden, doch große Namen wie Sting, Ric Flair, Lex Luger und Goldberg fehlten. Die Fehde innerhalb der WWF Shows erwies sich nicht wirklich als großer Erfolg und endete bei der Survivor Series 2001. Im Sommer 2002 gab es aber noch die letzte große Überraschung. Eric Bischoff wurde den WWE Fans als neuer RAW General Manager vorgestellt. Der einstige WCW Präsident war nun Arbeitnehmer bei World Wrestling Entertainment, der Company die er einst aus dem Geschäft bringen wollte und auch kurz davor stand. Für viele bis heute eine gewisse Ironie.

Die WCW hatte natürlich ihre Höhen und dominierte das Wrestling-Geschäft für 2 Jahre. Ebenfalls konnte durch diesen Konkurrenzkampf eine grandiose Zeit für den Wrestling-Fan erschafft werden, welche es sicherlich nie wieder in dieser Form geben wird.


Geschichte der WWE



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