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Zwei Jahre nach dem Einsturz der Eissporthalle von Bad Reichenhall müssen sich heute vier Angeklagte wegen fahrlässiger Tötung vor dem Landgericht Traunstein verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den Bauverantwortlichen und Prüfern vor, durch eine Kette von Pfusch und Schlamperei den Tod von 15 Menschen verursacht zu haben.
Das Dach der Eissporthalle von Bad Reichenhall war am 2. Januar 2006 eingestürzt. Zwölf Kinder und drei Frauen starben, 34 weitere Menschen wurden verletzt. Mehrere Familienangehörige der Opfer wollen den Prozess als Zuschauer verfolgen; das Gericht hat ihnen extra Plätze reserviert.
Angeklagt sind vier Bauingenieure und Architekten im Alter von 54 bis 71 Jahren. Gutachtern zufolge sollen sie die hölzernen Dachträger unzulässig konstruiert, ihre Tragkraft falsch berechnet und vorgeschriebene Prüfungen beim Bau 1973 nicht ausgeführt haben. Bei einer Kontrolle der Statik im Jahr 2003 habe der beauftragte Bauingenieur Warnsignale übersehen.
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