eSports - Geschichte des elektronischen Sports

[pouz]

eSport bezeichnet den Wettkampf im Spielen von netzwerkbasierten Computer- oder Videospielen im Multiplayer. "Spielfelder" und Regeln werden durch die jeweillige Software oder die Ligen vorgegeben.

Im Folgenden möchte ich nur auf den eSport am PC eingehen:
Mitte der 90er finden sich hier die Ursprünge des professionellen eSports, des so genannten Progamings (bedingt durch LANs und Internet -> Multiplayer).
Die Ligen sind meist international.
Die Bekannteste ist wohl die Electronic Sports League (heute ESL, früher ESPL), welche aus der 1997 gegründeten Deutschen Clanliga (DeCL) hervorging.
Teams, die sich zusammenschließen und eSport gegen andere Gruppen bestreiten, nennt man Clans. Man kann sie mit Vereinen vergleichen. Es gibt normale Mitgliederstrukturen. Einen oder mehrere Vorstände, die "Leader" und sowie "Orgas" (für Organisation) und natürlich die spielenden Mitglieder, die "Member". Es gibt auch "Squads", also Gruppierungen innerhalb des Clans. So gibt es z.B. einen männlichen und einen weiblichen Squad oder ein Squad für Quake, der andere für Counterstrike.
Ein erfolgreicher, noch heute bestehender deutscher Clan ist z.B. Ocrana (Ocrana - Wikipedia).
Die bedeutendsten E-Sportspiele dieser Zeit waren Doom und Quake. (Ende 90er)
In den folgenden Jahren wuchs die Anzahl der Spieler kontinuierlich und dementsprechendend kam es zu einem Anstieg bei den Preisgeldern. Im Zuge des Erfolgs von Counter-Strike, das im Gegensatz zu Quake oder Doom im E-Sport als Teamspiel und nicht als Duellspiel praktiziert wird, gab es im deutschsprachigen und skandinavischen Raum eine rapide Erhöhung der Multiplayer-Spielerzahlen und damit auch eine verstärkte Bildung von Teams, die sich um die Jahrtausendwende zu organisieren begannen. Mit dem höheren Organisationsgrad wurde der Wunsch der aktiven Spieler stärker, ihr Hobby zum Beruf zu machen.
Counterstrike ist bis heute vorherschendes eSport Spiel. Es gibt derzeit keine genauen Zahlen über die Anzahl der E-Sportler. Die Zahl der eSportler in Deutschland schwankt von Quelle zu Quelle und reicht von nahezu 1.500.000 bis zu über 4.500.000 organisierten eSportlern.
Neben zahlreichen Serveranbietern und Hardwarefirmen sind mittlerweile auch Firmen wie Kappa, Adidas, Pizza Hut, Burger King oder Peugeot auf das eSport-Pferd als Sponsoren aufgesprungen.
Ausgehend von einigen Ligen haben sich Nationalteams gebildet, deren Mitglieder als die besten Spieler des Landes gehandelt werden. (Wobei hier oft sehr willkürlich entschieden wird und oft nach Bekanntheitsgrad gewählt wird)
Wie gut ein eSportler ist bezeichnet man mit dem Begriff Skill. So ist ein high Skiller ein sehr guter Spieler und ein low Skiller ein schlechterer Spieler.
Der "Skill" der professionellen Spieler hebt sich von dem der durchschnittlichen Spieler auf den Gebieten der Hand-Augen Koordination, des Spielverständnisses, des taktischen Verständnisses und der Fähigkeit zum Teamplay ab.
Insgesamt wurde 2005 in verschiedenen Turnieren um ein Preisgeld von über 5.000.000 US$ gekämpft.
Der Topverdiener 2005 verdiente 230.000 US$ und kam aus Südkorea.

Im Folgenden kommt eine Auflistung der wichtigsten eSport-Games:

Counter-Strike

* Counter-Strike - Taktikshooter (5vs5, PC)

Counter-Strike: Source

* Counter-Strike: Source - Taktikshooter (5vs5, PC)

FIFA

* FIFA Football - Sport (1vs1, PC)

Halo 2

* Halo 2 - Taktikshooter (2vs2, Xbox)

Pro Evolution Soccer/Winning Eleven

* Pro Evolution Soccer - Sport (1vs1, PC)

Quake 3

* Quake 3 - Ego-Shooter (1vs1, PC)

Quake 4

* Quake 4 - Ego-Shooter (1vs1, PC)

StarCraft

* StarCraft: Brood War - Echtzeit-Strategie (1vs1, PC)

WarCraft 3

* Warcraft III: The Frozen Throne - Echtzeit-Strategie (1vs1, PC)

Das Antreten verschiedener Clans gegeneinander bezeichnet man als Clanwar. Man unterscheidet hier zwischen Funwar. Man spielt hier zum Spaß mit einem oft uneingespieltem Team was nicht heißt, dass kein Ehrgeiz bei der Sache ist und man nicht gewinnen will.
Die Kommunikation während eines Wars (außer auf Lans) läuft via Teamspeak 2 oder Ventrilo. So können sich die Spieler untereinander unterhalten.
Ligawars, in denen es um Punkte geht bezeichnet man dann als Clanwars und das Ergebnis wird protokolliert. Um Schummler, so genannte Cheater, zu hindern, gibt es Anticheatprogramme, sowie vorgeschriebene Servereinstellungen in den Ligen. Zudem wird oft eine Demo, also eine Aufzeichnung/Mitschnitt des Spiels, vom Gegner gefordert.

en Großteil der Berichterstattung nehmen Websites wie GotFrag?, SoGamed und ESReality im englischsprachigen Raum und readmore und mymTw im deutschsprachigen Raum ein. Sie berichten tagesaktuell von Ereignissen und Turnieren im E-Sport.

Mit GIGA eSports existiert in Deutschland eine Fernsehsendung, die jeden Tag in der Woche über aktuelle E-Sport-Austragungen und Entwicklungen berichtet sowie jeweils Freitags das iFNG (Intel Friday Night Game), welches von der ESL organisiert wird, zeigt. Mit GIGA 2 existiert ein IPTV-Sender, der sich hauptsächlich dem E-Sport widmet. Im Juli 2006 wurde der eSport Presseclub gegründet, der eine Plattform für E-Sport Journalisten und PR-Mitarbeiter, die sich mit dem E-Sport beschäftigen, darstellt. Seit dem 22. August 2006 werden World-League-eSport-Spielen im deutschen Sportfernsehen in der Sendung screen-shot - die eSport Bundesliga regelmäßig ausgestrahlt.

E-Sport ist vom Deutschen Olympischen Sportbund als Sportart nicht anerkannt.

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von pouz

Quellen:
Dr. Jörg Müller-Lietzkow: Leben in medialen Welten eSport als Leistungs- und Lernfeld
Noelani Waldenmaier: Cyber-Sport: Firmen sponsern professionelle Online-Spieler
E-Sport - Wikipedia
:: ESB :: Deutscher eSport-Bund

[sportsuche]

prima artikel. hatte ich noch nie etwas darueber gelesen.

[Buergerlein]

Intressant ist das ja schon alles auch wenn man als Zuschauer das im Fernseher verfolgen kann oder konnte es wird ja nirgends mehr gezeigt. So was wie Need for Speed oder andere rennspiele werden aber nicht angetastet oder bin ich da auf dem falschen Pfad?

[Elwoodjblues]

Esport habe ich auch betrieben. Ich war damals bei dem Clan a-Losers. War eine tolle Zeit