Quelle: bundesliga.de
Borussia Mönchengladbach marschiert auch nach dem 12. Spieltag der 2. Bundesliga an der Spitze voraus in Richtung "Oberhaus".
Wer nach den Erfolgen der letzten Wochen mit teilweise begeisterndem Fußball auch ein durchwachsenes Spiel wie am Montagabend gegen den Tabellenvorletzten Carl Zeiss Jena gewinnt, ist auf dem besten Weg zurück in die Fußball-Bundesliga.
Wie die Bayern
"Die Mannschaft hat in den letzten Wochen so hervorragende Spiele gemacht, da muss man ihr auch mal so ein Spiel zugestehen. Es ist wichtig, dass man trotzdem gewinnt", sagte Gladbachs Sportdirektor Christian Ziege und erinnerte sich an seine eigene Profi-Zeit: "Das haben wir früher bei den Bayern oft gemacht."
In solchen Momenten machen dann oft Kleinigkeiten den Unterschied. Das war beim 2:1 (1:1) zum Abschluss des 12. Spieltages, durch das die Borussen Platz eins vor dem SC Freiburg behaupteten und den Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze auf fünf Punkte ausbauten, Nationalspieler Oliver Neuville. Der Gladbacher Kapitän erzielte nach dem 1:0 in der 9. Minute nach einer Klasse-Vorarbeit von Marko Marin zehn Minuten vor dem Ende auch den Siegtreffer.
"Heimspiel-Olli" für "Bundes-Jogi"
"Es ist gut, dass wir einen Spieler wie ihn in der Mannschaft haben", meinte Ziege. Und Trainer Jos Luhukay dachte bereits an den kommenden Sommer. "Für Olli wäre es fantastisch und die absolute Krönung, wenn er mit zur EM fahren würde - vielleicht nach dem Aufstieg", sagte der Niederländer.
Bei seinem frühzeitigen Bekenntnis, mit der Borussia in die 2. Bundesliga zu gehen, hatte Neuville seinen EM-Traum selbst aufs Spiel gesetzt. Doch mit Top-Leistungen auch in der 2. Bundesliga hält er sich bei Bundestrainer Joachim Löw im Gedächtnis. Sieben Tore hat Neuville bereits erzielt, davon dreimal per Doppelpack. Einziges kleines Manko bislang: Der 34-Jährige traf nur zu Hause und wird von den Fans daher als "Heimspiel-Olli" gefeiert.
Lob für Marin
Der Gefeierte selbst blieb dabei bescheiden wie immer und lobte lieber seinen erst 18 Jahre alten Teamkollegen Marko Marin. "Er ist ein Riesentalent, im Eins-gegen-Eins ist er kaum zu stoppen. Wenn er so weitermacht, kann er noch eine große Karriere schaffen", meinte Neuville, der vom Mittelfeld-"Floh" vor dem 1:0 glänzend in Szene gesetzt worden war.
Luhukay hakte den achten Sieg in den letzten neun Heimspielen schnell ab, lobte die Mannschaft aber für die Einstellung gegen die akut abstiegsbedrohten Thüringer. "Das war mit Abstand unser am schwersten erkämpfter Sieg", meinte der Trainer, dessen Mannschaft zuletzt sogar nach der 1:3-Pokalniederlage bei Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München gelobt worden war.