Quelle: zeit.de
Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks wollen die Enttäuschung der vergangenen NBA-Saison mit dem Titel vergessen machen. Der Würzburger sagt: "Wir haben alles, was man haben muss, um Meister zu werden."
Wenn Dirk Nowitzki heute Nacht um ein Uhr (MEZ, live auf Premiere) mit den Dallas Mavericks bei den Clevland Cavaliers in die neue NBA-Saison startet, beginnt die Wiedergutmachung für die abgelaufene Spielzeit. Nach dem blamablen Playoff-Aus in der ersten Runde gegen den Außenseiter Golden State Warriors ist nun der Titel erklärtes Ziel für den zum wertvollsten NBA-Profi gewählten Würzburger und sein Team. Die Tageszeitung "Dallas Morning News" sieht die Zeit für den Triumph gekommen: "Die Uhr tickt. Die Mannschaft ist in ihrer Blütezeit." Nowitzki selbst sieht dies ähnlich. "Wir haben alles, was man haben muss, um Meister zu werden", sagte der 29-Jährige.
Enttäuschung auf Rucksack-Tour verarbeitet
Nowitzki kennt den Ernst der Lage: "Selbst, wenn wir alle 82 Saisonspiele gewinnen, werden die Leute sagen, dass wir den Titel nicht schaffen. Vielleicht ist es aber gar nicht so schlecht, nicht als Topfavorit in die Saison zu gehen." Gegen Vizemeister Cleveland mit Superstar LeBron James stehen die Mavs aber gleich unter Zugzwang, um nicht mit einer Auftaktniederlage belastet die nächsten Spiele bestreiten zu müssen. Nowitzki, der die Enttäuschung des frühen Playoff-Aus bei einem Rucksack-Urlaub in Australien mit seinem Mentor Holger Geschwindner verarbeitete, hat sich viel vorgenommen. "Wir werden nicht mehr so viele Jahre haben, in den wir ernsthaft um den Titel mitspielen können. Schon deshalb sollten wir eine gute Saison spielen", forderte das "German Wunderkind".
Um endlich NBA-Champion zu werden, hat Nowitzki wie in den Jahren zuvor ein hartes Einzeltraining mit Geschwinder absolviert. Zusammen feilte das Duo an Tricks, die den Deutschen in seinem zehnten Profijahr für die gegnerischen Verteidiger schwerer berechenbar machen soll. Auch sein Trainer Avery Johnson hat große Erwartungen. "Wir hatten eine Hand schon am Cup. Da wollen wir wieder hin", sagte der Dallas-Coach mit Blick auf die Finalniederlage gegen die Miami Heat vor zwei Jahren. Er stand wie sein verlängerter Arm auf dem Feld nach der Enttäuschung in der vergangenen Saison im Zentrum der Kritik.
Nowitzki erteilt Wechselgerüchten eine Absage
Um Nowitzki gab es deshalb in der Sommerpause immer wieder Wechselgerüchte. So war von einem möglichen Tausch mit Superstar Kobe Bryant die Rede, der bei den Los Angeles Lakers unzufrieden ist und mit aller Macht weg will. Nowitzki sieht dies locker. "Ach, das sind die üblichen Gerüchte, die unser Geschäft beleben. Das kennt man ja auch von der Fußball-Bundesliga", sagte der 2,13 Meter große Power-Forward, dem es herzlich egal ist, "was Kobe in L.A. macht". Man habe auch so eine Mannschaft, die stark genug sei.
Das erste Kräftemessen im Kampf um den Titel hat Dallas beim Vizemeister aus Cleveland, der in der Ostgruppe gemeinsam mit den Boston Celtics, die sich die Dienste von Kevin Garnett (Minnesota Timberwolves) und Ray Allen (Seattle Supersonics) sicherten, als heißer Anwärter auf den Titel ist. Im Westen zählen Titelverteidiger San Antonio Spurs, der zum Auftakt die Portland Trail Blazers ungefährdet mit 106:97 besiegte, und die Phoenix Suns zu jenen Teams, die es zu schlagen gilt.